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Frankenfish

Frankenfish

Ein Film von Mark Dippé

Man nehme eine genmanipulierte Tierart, ordentliche Portionen an Mutation, ein bis zwei stylische Helden und zwei große Hände voll nerviger, dümmlicher und skrupelloser Nebendarsteller und schon hat man die perfekte und altbekannte Mischung für einen Tierhorrorfilm der herkömmlichen Art. Da lässt sich auch „Frankenfish“ problemlos einordnen, der sich ganz genau an das Grundrezept hält und mit keinerlei innovativen Ideen aufwartet. Was gibt es also diesmal? Eine im Labor genmanipulierte Schlangenart, die dem in Asien und Afrika beheimateten Schlangenkopffisch ähnelt, entflieht aus ihrem Gefängnis, einem porösen Motorboot, und versetzt fortan als Fisch, der sowohl im Wasser als auch an Land atmen kann, die Bewohner im Sumpfgebiet von Louisiana in Angst und Schrecken. Schon bald wird in regelmäßigen Abständen die Gruppe rund um Gerichtsmediziner Sam (Tory Kittles) und Biologin Mary (China Chow) auf blutrünstige Weise dezimiert und die einzige Fluchtmöglichkeit, nämlich die umliegenden Boote, zerstört. Na dann – fröhliches um-die-Wette-schwimmen!

Der Titel hält, was er verspricht. „Frankenfish“ ist nicht nur ungewollt komisch, sondern auch noch dümmlich, langweilig und abstoßend. Das fängt – wie sollte es auch anders sein? – sogleich in der ersten Szene an, als ein Fischer von seinem Boot plumpst, von irgendetwas im Wasser angegriffen wird, ein zartes und total unmotiviertes „Hilfe“ hervorbringt und kurz darauf eine anständi
ge drei-Eimer-Portion Blut aufblubbert. Das soll wohl mitreißend sein, ist aber bis auf die netten Naturaufnahmen ringsum nicht sonderlich spektakulär.

FrankenfishFrankenfishFrankenfish
…und es geht vielfältig weiter. Biologin Mary wechselt innerhalb der ersten fünf Minuten ihres Auftritts dreimal das Outfit und einmal die Frisur und nach schon einer Minute Spielzeit sieht man sie im buntgeblümten, knappen Triangel-Bikinitop und enger weißer Hose. Dies scheinen zwar nicht die richtigen Klamotten für ein Sumpfgebiet zu sein, wo es in der modderigen Umgebung vor piekenden Insekten nur so wimmeln sollte, aber wahrscheinlich sind sie der einzige Grund, der den Zuschauer vorm Bildschirm hält. Nach weniger als 20 Minuten gibt es dann als weitere Belohnung dafür, dass man es so lange ausgehalten hat, das erste Paar nackter Brüste zu sehen, zu denen sich weitere drei Minuten später auch eine passende Oralsexszene gesellt. Genauso ansprechend geht es dann mit Einladungen zum (gleich-)geschlechtlichen Verkehr, ein paar Todesopfern und kunterbunten Pseudoweisheiten ala „Es ist ein Fleischfresser“ weiter. Zwischendurch tauchen dann auch noch ein paar böse Chinesen auf, die irgendwie für die Mutiererei der fiesen Fischschlange verantwortlich zu sein scheinen und unser Sumpfvölkchen zusätzlich mit Schusswaffen bedrohen.

Man ahnt es sicher schon – der Film weiß einfach nicht, wo er hinwill. Eigentlich als Bio-Horror gedacht gleitet er doch zu oft ins pornografische, übersinnliche und in billig blutige Goreszenen ab, nimmt somit aus jedem erdenklichen Genre das schlechteste mit und vereint alles zu einem Mischmasch aus Sushi und Schlangeneintopf. Was das nun eigentlich sein soll? Genau – keine Ahnung.

FrankenfishFrankenfishFrankenfish
Neben der nicht wirklich existierenden und dennoch miesen Story sind sowohl die Darsteller als auch die Figuren, die sie verkörpern, unglaubwürdig, unsympathisch und alles andere als humorvoll. Man fühlt mit niemandem wirklich mit, kann sich mit keinem identifizieren und fragt sich eigentlich nur, warum es nur die hässlicheren Schauspieler sind, die sich ausziehen dürfen und wieso man die Krabbel- und Fressszenen des Frankenfischs so überaus niedlich findet, wo sie einem doch Angst einjagen sollten.

Der Unterhaltungswert von „Frankenfish“ hört auf, sobald der lustige Titel nach den ersten paar Sekunden wieder abgeblendet wird und fängt erst wieder an, wenn der Abspann vorbei ist und man wieder im DVD-Menü landet, um der eigentümlichen Musikuntermalung zu lauschen, die eigentlich auch langweilig wäre, würde nicht in einer Endlosschleife ein Mann angstvoll losschreien. Darüber kann man dann wieder lachen und somit zaubert einem „Frankenfish“ statt einer angstverzerrten Fratze ein arrogantes Lächeln ins Gesicht, wenn man sich zum wiederholten Mal fragt, warum solche Filme eigentlich produziert werden.

Eine Rezension von Anja Strilek
(03. Oktober 2008)
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Daten zum Film
Frankenfish USA 2004
(Frankenfish)
Regie Mark Dippé Drehbuch Simon Barrett, Scott Clevenger
Produktion David Hillary
Darsteller Tory Kittles, China Chow, Matthew Rauch, Donna Biscoe, Tomas Arana, K. D. Aubert
Länge 84 min FSK
Filmmusik Hot Wheelz
Kommentare zu dieser Kritik
Yama sagte am 04.10.2008 um 01:36 Uhr

ich schau hier schon seit einiger zeit immermal wieder rein aber hab schon lange nicht mehr meinen senf dazu gegeben, aber jetzt muss ichs wohl, denn ich hab hier noch keinen in meinen augen unpassendere bewertung und kommentar gelesen!


soll der film denn humorvoll sein ? falsches genre gewählt ?
ist das outfit denn so wichtig ?
also ich weiss nicht ob sowas so ausschlagsgebend bei einer bewertung sein muss :).
oder zitat:
"Man ahnt es sicher schon – der Film weiß einfach nicht, wo er hinwill. Eigentlich als Bio-Horror gedacht gleitet er doch zu oft ins pornografische, übersinnliche und in billig blutige Goreszenen ab, nimmt somit aus jedem erdenklichen Genre das schlechteste mit und vereint alles zu einem Mischmasch aus Sushi und Schlangeneintopf. Was das nun eigentlich sein soll? Genau – keine Ahnung."

zu oft pornographisch ? so schlimm empfand ich es nicht, da gibts einige filmchen die eher negativ auffällig auf der schiene fahren, und etwas sex hat sich nun halt mal etabliert und schadet auch nicht sofern man nicht schwarzkatholisch erzogen wurde oder sonst ein problem mit dem thema hat.
mit dem "übernatürlich", denk ich, ist ein sumpfbewohner gemeint der eine art von vodoozauber praktiziert, was ich bei der location gar nicht mal unpassend finde.
billig blutige gorszenen ? hallo ? für eine low budget produktion sind diese szenen erste sahne! das alles ist nur das schlechteste wenn man damit absolut nichts anfangen kann, aber dann sollte man sich einen solchen film auch nicht ansehen, sorry. "keine ahnung"...das ist in meinen augen die objektivste aussage des beitrags.
frankenfisch ist eine lowbudget tierhorrorproduktion!
entweder man steht auf sowas oder schaut es sich gar nicht erst an! und wenn man auf sowas steht, kann es für diesen film nicht bloss ein sternchen geben.
die story ist zwar nichts neues oder weltbewegendes, aber geht ok , man kann nicht jedes mal das rad neu erfinden und wirklich was innovatives findet man in kaum einem neueren film, weshalb man dies bei einer bewertung auch nicht allzuviel gewichten sollte.
story ok, spannungsbogen ok, bilder gut, schauspielerische leistung ok und cgi effekte für low budget sehr gut.
wenn man dieses filmchen mit ähnlichen produktionen wie z.b snakehead terror (welcher selbst auch noch mehr als ein stern verdient hat) vergleicht (und nur so ein vergleich macht sinn), schneidet dieser doch eindeutig über dem durchschnitt ab. 1 sternchen ist ein witz.
wenn man null bezug zu solchen filmen hat, dann sollte man ihn sich gar nicht erst ansehen und besser ne bewertung zu pearl harbor oder einfach ein film aus seinem genre bewerten damit es sinn macht, denn ein liebesschnulzenfan interessiert diese meinung wie auch den film kaum und ein tierhorrofan kann nur lachen über diese bewertung und die gründe die dazu angegeben werden.
Renee TEAM sagte am 07.10.2008 um 19:38 Uhr

Na na, seit wann ist es denn verboten, einen Film zu bewerten, der außerhalb des gewöhnlichen persönlichen Genre-Schwerpunkts liegt? Es geht nicht darum, auf welche Art Film jemand steht, sondern darum, das Gesehene nach nachvollziehbaren Kriterien zu bewerten. Klar schwingt dabei immer ein wenig Subjektivität mit. Die lässt sich gar nicht ausschalten, hier sind ja keine Maschinen am Werk. Aber wenn eine Meinung vernünftig begründet wird und nicht nur ein nichtssagendes "Alles Mist!" hingeklatscht wird, ist es absolut legitim, eine solche Bewertung abzugeben. Da sich unsere Seite der Vielfältigkeit in ihren Texten rühmt, kann es außerdem nicht schaden, wenn sich die Autoren auch in unterschiedlichen Genres umschauen und einzelne Sparten nicht immer nur in der gleichen Schreiberhand landen. ;)
Anj TEAM sagte am 08.10.2008 um 09:35 Uhr

Und jetzt das Unfassbare: Tierhorror gehört zu meinem absoluten Lieblings-Genre. ;-)
Yama sagte am 08.10.2008 um 15:32 Uhr

lool, bin nicht sicher ob ich dir das glauben soll ;). was hälts du denn von snakehead oder angiralus ?
Yama sagte am 08.10.2008 um 15:55 Uhr

at renee: verboten ist es natürlich nicht. ob es für einen bollywoodschnulze-interessierten sinnvoll ist wenn ein horrorfilmfan diesen bewertet ist aber fraglich. aber anscheinend ist dies hier ja nicht der fall. ist halt der einzige genrefan den ich bisher getroffen oder gelesen hab , bei dem der film derart schlecht abgeschnitten hat. ist für mich nicht nachvollziehbar, aber solls ja geben :).
falls meine worte zu aggressiv gewähl sind, dann möcht ich mich entschuldigen.
wenn ne gute begründung dabei ist, passts auch, aber wie gesagt kann ich auch mit den begründungen wenig anfangen. jeder bewertet die filme mit eigenen kriterien, ich finde die kleidung z.b. weniger ausschlaggebend wie schauspielerische leistung oder effekte. und was die so schlechten effekte, die alte, miese story oder die so vielen sexszenen usw angeht..da bin ich ganz anderer meinung und da frag ich mich wie man dies bei so einem film so schlecht empfinden kann wenn man in dem bereich zuhause ist. wie gesagt, sollte man bei einer bewertung auch in betracht ziehen wieviel kohle einem zu verfügung stand (das betrifft nicht nur effekte) und von daher könnte man bei diesem film auch noch etwas milder sein.
Tine sagte am 12.10.2008 um 07:08 Uhr

In einer Beziehung muss man Yama recht geben: Anj hätte sich wirklich lieber eine Liebesschnulze ansehen sollen. Denn gruseliger als Frankenfish wäre die ganz sicher gewesen.
Natürlich gibt es Tiere die von Natur aus angsteinflößend sind wie Anacondas, Krokodile oder Frösche. Da muss sich so ein Kampf-Koi erstmal profilieren. Das gelingt ihm am besten, indem er erstmal Häuser niedermetzelt, die offenbar so gebaut sind, dass sie auch einem Windstoß nicht standgehalten hätten. Die Charaktere geben ihr Übriges und verhalten sich irrational und unlogisch. So ein bisschen Dummheit muss in einem Horrorfilm ja mitspielen, sonst würde niemand umgebracht werden. Aber dies ist eindeutig zu viel. Und dann überlebt ausgerechnet die Dümmste, die auf einem explodierenden Haus steht. Am Ende wird fröhlich rumgeknutscht, obwohl gerade Mutter, Freund und Nachbarn gekillt wurden. Klar, da wäre mir auch zum Lachen zumute.
Wer auf Fischhorror steht, dem kann ich lieber Haifilme empfehlen oder die Guppys in seinem Aquarium
Yama sagte am 12.10.2008 um 10:39 Uhr

bist wohl auch ein genreliebhaber :).
da kann ich ja nix mehr sagen...expertenratschläge sollte man befolgen...schnell in die videothek und nen haifilm reinziehen :D.
Anj TEAM sagte am 31.08.2009 um 18:12 Uhr

"Angiralus" habe ich übrigens vor kurzem gesehen und kann nur sagen: Oh je. Noch viel furchtbarer als "Frankenfish". Einfach grottig. Das Vieh hat mich an einen Schlumpf mit Zähnen erinnert...

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