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Jagt den Fuchs

Jagt den Fuchs

Ein Film von Vittorio De Sica

Ärgerlich, wenn man auf einem millionenschweren Haufen gestohlener Goldbarren in Kairo festsitzt und keine Möglichkeit hat diese unbemerkt außer Landes zu schmuggeln. Um die Barren zu seinem Auftraggeber zu bringen, wirbt der dreiste Dieb die Legende Aldo Vanucci an. Ein kriminelles Genie und obendrein VerkleidungskĂŒnstler par excellence. Vanucci, wegen seiner Listigkeit auch einfach nur der Fuchs genannt, ist zufĂ€llig zuvor aufgrund familiĂ€rer MissverstĂ€ndnisse aus dem GefĂ€ngnis ausgebrochen und möchte nun einen letzten großen Coup wagen, der ihm die finanzielle Dauermotivation fĂŒr ein kĂŒnftig ehrlich gefĂŒhrtes Leben verschaffen soll („If only I could steal enough to become an honest man!“). Die Polizei steht natĂŒrlich schon in den Startlöchern und lĂ€sst alle Flug- und SchiffhĂ€fen strengstens ĂŒberwachen. Ein tollkĂŒhner Plan muss her, der das Unmögliche möglich macht. Wie man es von Vanucci gewohnt ist enttĂ€uscht er seine Auftraggeber nicht. Er entwickelt einen Plan, der so verrĂŒckt ist, dass er nur gelingen kann. Als Filmteam verkleidet wollen die Gangster die Goldbarren wĂ€hrend getĂŒrkter Dreharbeiten in einem kleinen Dorf in Italien an Land bringen. Um die Farce möglichst realistisch zu gestalten, engagiert Vanucci den berĂŒhmten alternden Möchtegernjungspund Tony Powell und spannt zudem die komplette Dorfbevölkerung samt trotteligem Dorfpolizisten fĂŒr die Dreharbeiten ein.

Die kurze Zusammenfassung zeigt, dass im Grun
de genĂŒgend komödiantisches Potential in der Geschichte vorhanden war. Dieses wurde aber leider nicht genutzt. Kaum zu glauben, dass der Mann, der uns dieses Skript bescherte derselbe ist, der auch fĂŒr die DrehbĂŒcher zu Filmen wie „Ein seltsames Paar“ („The Odd Couple“) und „Der Untermieter“ („The Goodbye Girl“) verantwortlich ist. Das Skript stammt nĂ€mlich von keinen Geringeren als Neil Simon. Unbeschwerte Leichtigkeit und frivoler Humor schimmern in „Jagt den Fuchs“ nicht einmal ansatzweise durch. Die Geduld des Zuschauers wird mit einigen amĂŒsanten Szenen und Dialogen – die auch schon mal gerne von dem einen oder anderen Filmschaffenden zitiert werden - zwar nicht ĂŒbermĂ€ĂŸig belohnt, man wird jedoch ausreichend entschĂ€digt. Da der Durchschnittszuschauer voraussichtlich um einiges intelligenter ist, als die Trottel, die Vanucci in dem Film hinters Licht fĂŒhrt, wird es den meisten jedoch nicht verborgen bleiben wie viele Ungereimtheiten und unvollendete HandlungsstrĂ€nge die Geschichte aufzuweisen hat.
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Es scheint fast so, als habe man gehofft die exzentrische und unĂŒbersehbare PrĂ€senz von Peter Sellers wĂŒrde ĂŒber all dies hinwegtĂ€uschen. Peter Sellers hatte zuvor sowohl unter der Regie von Blake Edwards in „Der rosarote Panther“ („The Pink Panther“) und „Schuss im Dunkeln“ („A Shot In The Dark“) als auch in Stanley Kubricks „Dr. Seltsam“ („Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb“) seine aberwitzigen QualitĂ€ten unter Beweis gestellt und war zu diesem Zeitpunkt bereits zu einem internationalen Star avanciert. Auch in „Jagt den Fuchs“ enthĂ€lt uns Sellers sein schauspielerisches Talent nicht vor und wird dabei sogar von zwei annehmbaren Co-Stars - Britt Ekland, seiner damaligen Ehefrau und Victor Mature, dem alten Sandalenheld – unterstĂŒtzt. Da Schauspieler allein jedoch selten fĂŒr gute Unterhaltung garantieren können, sollte man sich also nicht zuviel versprechen.

Vielleicht hÀtte es schon geholfen, wenn der Drehbuchautor sich entscheiden hÀtte, eine spritzige Gaunerkomödie, eine Parodie auf das FilmgeschÀft oder einen Seitenhieb auf die italiensche Familienliebe zu schreiben. Alles zusammen ist eindeutig zu viel des Guten.
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Eine Rezension von Anja Mikolajek
(31. August 2007)
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Daten zum Film
Jagt den Fuchs Italien, USA, UK 1966
(Caccia alla volpe)
Regie Vittorio De Sica Drehbuch
Produktion
Darsteller Peter Sellers, Victor Mature, Britt Ekland
Länge 108 Minuten FSK 6
Der Film erscheint am 3.9.2007 bei MGM Home Entertainment.
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