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King Kong

King Kong

Ein Film von Peter Jackson

Wer kennt ihn nicht, den riesigen Affen, der seinen großen Auftritt inklusive der Verwüstung New Yorks erstmals 1933 hatte. Mit seiner flachen Story, wenigen Dialogen, einem rasanten Tempo und aufwändigsten Spezialeffekten eroberte "King Kong und die weiße Frau" (Kritik hier zu lesen) schon schnell das Mainstream Publikum seiner Zeit, und erfreut sich nach wie vor als Kultklassiker des Monsterfilms an großer Beliebtheit. Heute gibt es zwei Sequels, eine Trickserie, einen Zeichentrickfilm und seit 2005 bereits das zweite Remake.
Auch Peter Jackson, der das Original als einen seiner Lieblingsfilme angibt, hatte schon lange eine Neuverfilmung geplant. Da er jedoch in den 90er Jahren keinen Vertrieb fand, der dieses Megaprojekt finanzieren wollte, nahm er zuerst die Herr der Ringe Trilogie in Angriff und konnte sich damit in der Szene der erfolgreichen Hollywood Regisseure etablieren.

Jackson verlegt sein Remake im Gegensatz zu Guillermins Version aus dem Jahre 1976 in dieselbe Zeit, in welcher der Klassiker spielt, nämlich in das Jahr der Weltwirtschaftskrise 1933. Der Einstieg ins Geschehen sowie die Einführung der Charaktere gelingen Jackson einwandfrei. Der Verzweifelte Filmemacher Carl Denham (Jack Black) kratzt innerhalb kürzester Zeit eine Filmcrew zusammen, darunter auch die hübsche Ann Darrow (Naomi Watts), die g
erade verzweifelt auf Arbeitssuche ist und nichts zu verlieren hat.
Die erste Hälfte des Films, in der die Crew zur Verlorene Welt segelt und dort auf unheimliche Eingeborene stößt, gestaltet sich sehr spannend, vielfältig und mit viel Humor. Doch das Tempo des Films wird mit der Entführung Anns durch Kong allzu rasant. Ab dieser Szene kommt der Film (wie schon im Original) kaum noch zur Ruhe, und dem überforderten Zuseher werden immer noch mehr Dinosaurier, Rieseninsekten, Würmer und anderes nettes Getier geboten. Hiermit gestaltet sich die Sequenz auf der Vergessenen Welt sehr mühsam und überladen, sodass das Finale, in welchem Kong in New York umherturnt und schließlich am Empire State Building sein dramatisches Ende findet, den Kinobesucher kaum noch mitzureißen vermag.

"King Kong" ist und bleibt großes Popcorn-Kino, bei dem das Publikum seinen Verstand besser an der Kasse abgeben sollte. Trotzdem muss man der Fairness halber gestehen, dass der Film für sein Genre gut inszeniert ist. Schon das Original war schließlich unglaublich schnell und spektakulär inszeniert. Auch andere Monsterfilme wie "Formicula", "Tarantula", "Dinosaurier in New York", "Panik in New York", "Königreich der Spinnen", "Das Grauen aus der Tiefe" & Co haben unglaublich schlechte, langweilige, flache und vorhersehbare Handlungen, dafür meist (für ihre Zeit) umso aufwendigere Specialeffects.
Jackson hat seine Hausaufgaben jedenfalls gut gemacht und mit diesem Remake eine große Hommage an das Original geschaffen, das er mit seiner Verfilmung sehr zu würdigen weiß. Immer wieder legt er den Protagonisten Zitate und Anspielungen des Klassikers in den Mund, übernimmt Handlungssequenzen (wie z. B. jene Szene, in der Kong dem T-Rex den Kiefer auseinander bricht und anschließend überprüft ob er sich noch auf- und zuklappen lässt) ja sogar Ausstattungen, Choreographie und Filmmusik (der Tanz der Eingeborenen vor der Präsentation Kongs in New York), die dem Kenner des Originals das Herz höher schlagen lassen.
Im Vergleich mit dem Remake aus den 70ern hält sich Jacksons Version somit fast durchgehend an Coopers Film. Auch das Verhältnis zwischen Kong und Ann ist naiv und kindlich dargestellt, im Gegensatz zu den lächerlich wirkenden erotischen Untertönen von Guillermins Version.
Eine weitere Stärke des Films ist diejenige, dass er sich selbst nicht allzu ernst nimmt und viele komische Elemente einbaut. Zu nennen wären hier die Szene, in denen die Filmcrew vor wild gewordenen Dinosauriern flüchten muss und dabei eine spektakuläre Dinokarambolage verursacht, sowie die jene in welcher ein T-Rex sich von Liane zu Liane schaukelt um an Ann zu knabbern.
Mein Fazit daher: obwohl unglaublich platt, kitschig und auf ein breites Kinopublikum zugeschnitten, ist Jacksons King Kong doch für jeden Anhänger des Originals bzw. des Genres ein Muss!

Eine Rezension von Florian Friedrich
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Daten zum Film
King Kong Neuseeland/USA 2005
(King Kong)
Regie Peter Jackson Drehbuch Fran Walsh, Philippa Boyens, Peter Jackson
Produktion Jan Blenkin, Philippa Boyens, Peter Jackson u.a.
Darsteller Naomi Watts, Jack Black, Adrien Brody
Länge 187 min FSK 12
http://www.kingkongmovie.com/
Kommentare zu dieser Kritik
sagte am 03.10.2006 um 02:55 Uhr

ich hab schon einige filme von jackson gesehen...nicht nur herr der ringe. aber mit king kong hat er bei mir massenhaft minuspunkte gesammelt!
der drei stunden film lässt sich gut in drei teile teilen.
erste stunde : mega längen und voll doofe dialoge und szenen.
die frau hat kein geld und riesen hunger und klaut nen apfel, aber als sie dann zum essen eingeladen wird isst sie knapp ne gabel voll :). bis sie mal endlich bei der insel ankommen, geht es ewigkeiten und ich musste mich oft aufregen.
zweite stunde: endlich auf der insel geht der action los. teils wirklich gute special effects. von da her das einzig gute. aber sowas von sinnlos übertrieben hab ich selten gesehen. der kleine king kong metzelt kurz drei t rex nieder, 100te dinos rennen durch ne schlucht und und und. also da geht was ab :). jackson wollte wohl verpasstes vom ersten teil nachholen :). also teil 2 ist nur lächerlich.
teil 3: meine mitseher verliesen mich genervt, denn das witzereissen ist uns mit der zeit auch vergangen. naja, den ausgang des films kennt ja wohl jeder.
fazit: schlechtester jackson ever. blöde dialoge und szenen und total übertrieben. action und special effects liebhaber kommen nach ner stunde auf ihre kosten.vieleicht kann man mit dem satz:"der film nimmt sich nicht ernst" den film mit anderen augen sehen.ich schau den film aber bestimmt kaum nochmal und begnüg mich mit allen anderen versionen von king kong.
sagte am 16.12.2006 um 03:54 Uhr

Zu Yama:

Hast wohl das Original nicht gesehen und daher den Witz auch nicht verstanden...
aber da du, wie mir erscheint Filme eh nur aus unterhaltungsgründen siehst, muss halt was abgehen, kann ich verstehen, dass du nicht in der Lage bist gut von schlecht zu unterscheiden...

Es war die Schönheit die das Biest besiegte...

sagte am 27.12.2006 um 06:14 Uhr

hi jake
unterhaltsame einschätzung deinerseits :).
also noch einwenig zu mir und king kong, damit da keine falsche eindrücke entstehen.
ich habe den alten s/w klassiker gesehen, auch wenn es zugegeben auch schon ewigkeiten her ist. mag mich nicht mehr an allzuviel erinnern, ausser, dass die jacksonverfilmung viele parallelen aufweist. dennoch fand ich diesen streifen anfangs viel zu langatmig und die dialoge übelst. müsste das orginal wiedermal schauen, vieleicht weist es in dieser hinsicht ähnliche schwächen auf und ich sah es damals nur mit anderen augen. ist aber so oder so ne zeitfrage...auf eine klitzekleine bewertungskorrektur kann ich aber noch eingehen ;), denn wie schon gesagt, habe ich was ernsteres erwartet und hätte mich ev nicht so ärgern müssen, wenn ich mit einer versteckten, anfangs äusserst langatmigen komödie gerechnet hätte.
zum glück weiss ich, dass ich weder bei kollegen noch einigen beruflichen filmexperten alleine mit dieser meinung darstehe, sonst würde mich deine kritik extrem beschäftigen :D.
und ja, ich schau mir filme fast nur aus unterhaltungsgründen an (wie auch immer du dies so schnell beurteilen konntest)...denke das ist auch der hauptsinn, oder liebst du unterhaltungslose filme :) ? falls du aber damit meinst, dass ich nur mainstream schaue oder zt tiefere messages nicht verstehe, irrst du gewaltig, aber das ist ja bekanntlich menschlich.
reicht es deiner meinung nach gute effekte und musik zu haben und das ganze mit einer message \" Es war die Schönheit die das Biest besiegte...\" zu verpacken , damit ein film gut ist? das seh ich halt anders, falls dies deine meinung ist, aber wenn du diesen king kong so gut findest, dann ist es für mich ok.
und was gut und schlecht betrifft, ist übrigens meinungssache ;), ich jedenfalls bin durchaus in der lage mir eine eigne meinung zu bilden :)
Florian TEAM sagte am 27.12.2006 um 09:31 Uhr

Die Zweiteilung zwischen langsamer Einführung und Actionteil gibt es auch im Original.Insofern ist Jackson hier nur konsequent.
Langweilig finde ich diese aber nicht. Gerade der Einstieg mit der Weltwirtschaftskrise war eine ausgezeichnete Idee, und ich mag die Handlungsszenen auf dem Schiff sehr gerne, da ist viel Witz und Humor dabei.
Anj TEAM sagte am 25.02.2007 um 15:39 Uhr

Ich habe mich ewig auf diesen Film gefreut, weil ich schon das Original so klasse fand und war dann auch nur ein ganz klein wenig enttäuscht.
Der erste Teil hat mir überhaupt nichts ausgemacht, ich fand die Schiffsszenen auch ganz toll, vor allem wegen Adrien Brody.
Mir hat eher der dritte Teil nicht so gut gefallen, weil ich ständig denken musste, dass die arme weiße Frau doch in ihrem kurzen Kleidchen friert, während alle anderen mit dickem Mantel rumrennen ;-)
Florian TEAM sagte am 25.02.2007 um 16:20 Uhr

Du sagst es :-)
Zombie-mower TEAM sagte am 22.05.2007 um 00:30 Uhr

Also für Peter Jackson ist King Kong eine schwache Leistung.
Hier war soviel Potential für den Experten des schwarzen, absurden Humors wieder zu seinen Ursprüngen zurück zu kehren - wurde aber kläglich vertan.

Der Einstieg und die Vorstellung der Hauptfiguren ist ziemlich langatmig geworden und sowohl das weitere Procedere in New York, am Hafen, wie auf dem Schiff erscheinen endlos. Für mich gilt hier nicht das Argument, das Original hätte diesen Kontrast von ruhigem Einstieg zu dynamischem, schnellem Affenzirkus vorgelegt und Jackson müsste sich im Remake daran halten. Schließlich bläht Jackson seit der Vorstellung von Kong das Action- und Effektenspektal immens auf und interpretiert in diesem Zusammenhang auch viele Sachen hinzu.

Es hätte gewiß nicht geschadet, den Film durchgehend flott und spannend zu halten und dem verstaubten Narrationsmuster eine Aufpolierung zu verpassen. Was ist überhaupt so inkopatibel an dem Humor von Meet the Feebles, Braindead und The Frighteners. Anflüge von seinem Stil hatte Jackson dem Film so ganz ja nicht enthalten können. Eine derartige bezeichnende Szene ist für mich die, in der Kong, die weiße Frau Ann und die zwei übrigen T-Rex in den Lianen festsitzen (einer der Dinos hatte sich dabei wie eine Made in den Lianen verwunden und war damit nur noch zum Zuschnappen mit seinem riesigen Maul fähig). Der folgende Kampf ums Überleben war komplett erfüllt Jacksons einmaligem Humor und originellen Einfällen. Leider zu wenig davon. So muss ich an dieser Stelle leider sagen, dass Steven Spielberg mit der Jurassic Park- und Steven Sommers mit seiner Mumie-Triologie insgesamt bessere Filme zustande brachten. Am Talent fehlte es Peter Jackson nicht.

Das nächste große Problem des Films ist die Länge von fast 3 Stunden, so dass dem Zuseher am Schluss die Geduld ausgeht und dadurch das Finale, das sowieso schon durch das Effektgewitter im Mittelteil an Spektakulärem eingebüsst hatte, noch fader und unbefriedigender wirkt.

Insgesamt: die Schauspieler sind medicore, die Dialoge flach und schon zigfach in anderen Filmen besser gehört und der Handlungsverlauf nur zu oft stockend.
Das Riesen Plus dagegen ist Jacksons Gespür für gut getimte und mit Humor gewürzte Actioneinlagen und der rasante Schnitt. Diese spektakulären Elemente können den Film zwar nicht retten, machen ihn aber immerhin zu einem Erlebnis.
Für mich als Fan von Jacksons früheren, stilprägenden Werken (wie Braindead, Meet the Feebles, Heavenly Creatures und The Frighteners) gehört King Kong zu einen solcher Outputs, die man am liebsten von der Liste des Regisseurs verbannen würde.
Renee TEAM sagte am 24.03.2008 um 19:02 Uhr

Ehrlich gesagt, habe ich mehr erwartet. Irgendwie wollte nicht so recht die selbe dramatische Stimmung wie beim Original aufkommen. Außerdem waren mir viele Szenen zu abgehackt und ein Großteil der Tricks wirkte unausgereift. Bin mir über die Bewertung nicht ganz im Klaren, liegt irgendwo zwischn 3 und 4 Sternen - allerdings deutlich näher an den 3.
Anj TEAM sagte am 25.03.2008 um 08:19 Uhr

Adrien Brody und die Mörderinsekten reißen's für mich raus :-)

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