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Last Life in the Universe

Last Life in the Universe

Ein Film von Pen-ek Ratanaruang

Pen-ek Ratanaruang zählt zu den größten zeitgenössischen Filmemachern Thailands. Seine Filme finden auf internationaler Ebene Anerkennung und werden als Meisterwerke gehandelt. Auch wenn sein Stil nicht Jedermanns Geschmack trifft, empfiehlt es sich für Liebhaber des asiatischen Kinos, einen Film von ihm gesehen zu haben, um sich eine eigene Meinung zu bilden. Wie wäre es zum Beispiel mit Last Life in the Universe aus dem Jahr 2003, für den der japanische Star Tadanobu Asano und die Kameralegende Christopher Doyle gewonnen werden konnten?

Der Film Last Life in the Universe beginnt abschreckenderweise mit dem geplanten Selbstmordversuch von Kenji (Tadanobu Asano), einem Japaner, der in Bangkok in einer Bücherei arbeitet. Doch bevor es soweit kommen kann, klingelt sein Bruder an der Tür. Kenji öffnet und wartet auf eine bessere Gelegenheit. Er ist belesen und penibel. Er liebt die absolute Ordnung und Sterilität. Alles steht in Reih' und Glied, seine Hemden und Schuhe und sogar die Bierdosen im sonst leeren Kühlschrank. Bei einem Autounfall lernt er Noi (Sinitta Boonyasak) kennen, deren Schwester Nid angefahren wird und stirbt. Kenji und Noi mögen sich irgendwie und er verbringt einige Tage in ihrem Haus außerhalb Bangkoks. Dort ist es sehr unaufgeräumt und schmutzig und er tut nichts lieber, als abzuwaschen und Ordnung zu schaffen. Noi arbeitet in einem Club, möchte jedoch nach Osaka ziehen. Dafür lernt sie japanisch mit Sprachkass
etten. Noch 2 Tage, dann geht ihr Flug. Kenji unternimmt ab und an einen erneuten Versuch, sich umzubringen, doch immer kommt etwas dazwischen, es soll einfach nicht sein. Noi und Kenji verlieben sich und versprechen einander, sich irgendwann wiederzusehen. Doch wie es scheint, bleibt dies vorerst ein Traum.

Last Life in the Universe glänzt nicht durch eine ausgefeilte Story oder spritzige Dialoge, denn das Drehbuch ist schlicht. Vielmehr ist es das, was nicht gesagt wird. Es ist ein leiser und zarter Film. Durch das Schauspiel und die Bilder kann der Zuschauer die Entwicklung der Liebesgeschichte nachempfinden. Einerseits schwarzer Humor, auf der anderen Seite feinfühlige Szenen, die uns die Figuren näher bringen. Nach außen hin ist Noi selbstbewusst und stark. Wenn sie allein ist, weint sie um ihre Schwester, mit der sie aufgewachsen ist und zusammen gelebt hat. Kenji gibt nicht viel von sich preis, doch er entpuppt sich als höflich, mutig und zuverlässig. Ein Paar, dem der Zuschauer eine gemeinsame Zukunft wünscht.

Neben dem Star-Ensemble Ratanaruang und Asano wurde eine weitere Koryphäe hinzugezogen, der Kameramann Christopher Doyle, der besonders für seine Zusammenarbeit mit asiatischen Regisseuren wie Wong-Karwai (In the Mood for Love; 2046) und Zhang Yimou (Hero) bekannt ist. Die Befürchtung lag nahe, dass es zu einem Abklatsch kommen könnte, doch Ratanaruang soll dazu gesagt haben, dass sie beide ihrer Arbeit überdrüssig gewesen seien. Somit war die Bereitschaft für andere Ideen gegeben. Und diese wurden angenehm unaufdringlich eingeflochten, z.B. in einer surrealen Szene, bei der Noi durch ihr Haus geht und durch Kenjis Aufräum-Aktion die Bücher in die Regale zurückfliegen. Oder in einer Einstellung mit Spiegelung, in der dem Zuschauer verraten wird, dass der Anrufer vor Nois Fenster steht, während sie drinnen unwissend mit ihm telefoniert.

Ratanaruang hat einen eigenen Stil, der für europäische Augen ungewöhnlich ist. Seien Sie offen und vielleicht entdecken Sie für sich einen neuen Regisseur, von dem in Zukunft sicherlich noch viel zu erwarten ist.

Eine Rezension von Jeannette Armborst
(04. Januar 2014)
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Daten zum Film
Last Life in the Universe Thailand 2003
Regie Pen-ek Ratanaruang Drehbuch
Produktion Kamera Christopher Doyle
Darsteller Tadanobu Asano, Sinitta Boonyasak
Länge FSK
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