Filmkritiken - von Independent bis Hollywood
 
2008 Filmkritiken | 10468 Personen | 3323 Kommentare  
   
Bitte wählen Sie

Email

Passwort


Passwort vergessen

> Neu anmelden

Auch interessant



IÂŽll Never Get Out Of This World Alive- Der HANK WILLIAMS Film
von Wolfgang BĂŒld, Olaf Kraemer




Meist gelesen¹

1. 
Cannibal Holocaust (Nackt und Zerfleischt)  

2. 
Auf der Alm da gibt's koa SĂŒnd  

3. 
Martyrs  

4. 
Troll Hunter  

5. 
Supernatural  

6. 
Antikörper  

7. 
Das ZeitrĂ€tsel  

8. 
Harry Potter und der Orden des Phönix  

9. 
Andromeda - Tödlicher Staub aus dem All  

10. 
Midnighters  
¹ gilt für den aktuellen Monat

  FILMSUCHE
  Sie sind hier: Filmkritiken > Niels Arden Oplev > Verblendung
Verblendung RSS 1.0


Verblendung

Verblendung

Ein Film von Niels Arden Oplev

Der Wirtschaftsjournalisten Mikael Blomkvist (Michael Nyqvist) steht vor den TrĂŒmmern seiner Karriere. Eine Top-Story ĂŒber den Großindustriellen Wennerström entpuppt sich als Falle, Blomkvist muss wegen Verleumdung ins GefĂ€ngnis und zieht sich aus dem Aufsichtsrat seiner Zeitschrift Millennium zurĂŒck, um diese zu schĂŒtzen. In diesen Tagen erhĂ€lt Blomkvist das Angebot, fĂŒr den Industriellen Henrik Vanger (Sven-Bertil Taube) zu arbeiten. Vanger sucht den Mörder seiner Lieblingsnichte Harriet, die vor mehr als dreißig Jahren spurlos von einem Familienfest verschwand. Zu diesem Zeitpunkt war die Insel Hedeby, auf der sich der Firmensitz des Vanger-Konzerns befindet, durch einen Autounfall auf der einzigen Verbindung zum Land komplett abgeschottet. Trotzdem blieben alle Suchaktionen erfolglos. Vanger erhĂ€lt seit diesem Tag zu jedem Geburtstag einen gepresste Blume per Luftpost. Ein Geschenk, welches seine Nichte Harriet ihm vor ihrem Verschwinden zu jedem Geburtstag machte. WĂ€hrend seiner Ermittlungen stĂ¶ĂŸt Blomkvist auf die Hackerin Lisbeth Salander (Noomi Rapace). Gemeinsam beschließen sie, der Sache auf den Grund zu gehen. Ihre Ermittlungen stellen sich gefĂ€hrlicher heraus als erwartet, denn noch immer mordet ein frauenhassender Killer auf Hedeby.

lign='center'>VerblendungVerblendungVerblendung

„Verblendung“ ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Stieg Larsson. Kurz nach dem Tod des Autors avancierte die „Millennium-Trilogie“ zu den meistgelesenen BĂŒchern in der EU. Von eigentlich 10 geplanten BĂŒchern um den Wirtschaftsjournalisten Mikael Blomkvist konnten lediglich 3 fertiggestellt werden. Zu vier weiteren Titeln liegen Manuskripte vor, um die derzeit ein erbitterter Rechtsstreit tobt. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis dieser erfolgreiche Stoff auch den Weg ins Kino findet. KĂŒrzlich hat sogar Quentin Tarantino Interesse bekundet, das Buch erneut zu verfilmen. Die vorliegende Co-Produktion aus DĂ€nemark, Schweden und Deutschland von Niels Arden Oplev (Der Traum) ist nun die erste Verfilmung des Weltbestsellers. Bis auf einige VerkĂŒrzungen und Vereinfachungen versucht sich das Drehbuch nah an der Romanvorlage zu halten. Der Figurenhintergrund wurde vereinfacht, die Handlung beschleunigt und die Figur des Mikael Blomkvist um seine sexuellen Eskapaden erleichtert. NebenstrĂ€nge wie die Wennerström-AffĂ€re werden nur am Rande behandelt. Trotzdem gelang dem Regisseur hier eine faszinierend intensive ErzĂ€hlung der Buchvorlage, die sich vor keinem Hollywood-Film verstecken muss.

VerblendungVerblendungVerblendung

Am Anfang des Filmes werden die Charaktere Salander und Blomkvist parallel eingefĂŒhrt. Der Zuschauer erfĂ€hrt von der Gerichtsverhandlung aufgrund der Wennerström-AffĂ€re ebenso wie vom sexuellen Missbrauch der Lisbeth Salander durch ihren gesetzlichen Vormund. Erst in der Mitte des Filmes treffen beide aufeinander und beginnen damit, Hendrik Vanger zu helfen. Dabei wird schnell klar, dass Lisbeth ein ruheloser Mensch ist, der nur wenig Kontakt sucht und kein Vertrauen zu anderen Menschen aufbauen kann. Diese Konstellation macht die Paarung Salander und Blomkvist auf Dauer so explosiv. Im Zuge ihrer Ermittlungen kommen sich die beiden dabei sehr nahe. Auch wenn der Film nicht die tiefen charakterlichen AbgrĂŒnde, die das Buch offenbart, darstellen kann, macht Noomi Rapace ihre Sache unglaublich gut. Das MĂ€dchen mit den vielen Tattoos und den Piercings stellt am Ende sogar Michael Nyqvist als Hauptdarsteller in den Schatten. Eine Frau, die in ihrer Kindheit Opfer von Gewalt wurde, deren UmstĂ€nde aber erst im zweiten Teil „Verdammnis“ genauer durchleuchtet werden. Neben den brutalen Verbrechen und der Suche nach dem Killer stellt sicherlich die Beziehung der beiden Hauptprotagonisten den Reiz dieser Verfilmung dar.

Der Kernpunkt des Filmes dreht sich um MĂ€nner, die Frauen hassen. In dĂŒsteren Bildern werden gesellschaftliche UmstĂ€nde beschrieben, in denen MĂ€nner Frauen herabwĂŒrdigen und missbrauchen. Oplev setzt hierbei besonders viel auf die AtmosphĂ€re seiner Bilder und die musikalische Untermalung. Durch die AtmosphĂ€re wird ein Großteil der Spannung ĂŒber den kompletten Film hindurchgetragen, die spannende Schnitzeljagd um den Mörder tut ihr ĂŒbriges. Neben der gelungene Optik wirkt die Handlung mit mehreren Wendungen Ă€ußerst fesselnd. Dabei nimmt die fortschreitende Auflösung des Komplotts immer grĂ¶ĂŸere und gefĂ€hrlichere Ausmaße an. Daneben Noomi Rapace, die ihren Part außergewöhnlich glaubwĂŒrdig spielt und Michael Nyqvist, der als sympathischer, aber verschrobener Journalist langsam dem Verbrechen auf die Spur kommt. Oplev schuff mit „Verblendung“ einen Thriller, der sich auf Hollywood-Niveau bewegt. Mit seinem Werk braucht er sich vor vermeintlichen GrĂ¶ĂŸen des Genres nicht zu verstecken. Ein fesselnder, intensiver Thrill made in EU.

Eine Rezension von Thorsten Comtesse
(09. März 2010)
Verblendung bei Amazon.de kaufen    Verblendung bei ebay.de ersteigern


Kommentar schreiben | Einem Freund empfehlen

Daten zum Film
Verblendung DĂ€nemark/Deutschland/Schweden 2009
(MĂ€n som hatar kvinnor)
Regie Niels Arden Oplev Drehbuch Nikolaj Arcel, Rasmus Heisterberg
Produktion SĂžren StĂŠrmose Kamera Eric Kress
Darsteller Noomi Rapace, Michael Nyqvist, Sven-Bertil Taube, Peter Haber, Lena Endre
Länge 153 Minuten FSK 16
http://www.verblendung-derfilm.de/
Filmmusik Jacob Groth
Kommentare zu dieser Kritik

Kommentar schreiben | Einem Freund empfehlen

 

Impressum