Filmkritiken - von Independent bis Hollywood
 
2008 Filmkritiken | 10468 Personen | 3323 Kommentare  
   
Bitte wählen Sie

Email

Passwort


Passwort vergessen

> Neu anmelden

Auch interessant



12 Years a Slave
von Steve McQueen




Meist gelesen¹

1. 
Cannibal Holocaust (Nackt und Zerfleischt)  

2. 
Martyrs  

3. 
Auf der Alm da gibt's koa Sünd  

4. 
Troll Hunter  

5. 
Antikörper  

6. 
Das Zeiträtsel  

7. 
Supernatural  

8. 
Harry Potter und der Orden des Phönix  

9. 
Andromeda - Tödlicher Staub aus dem All  

10. 
Midnighters  
¹ gilt für den aktuellen Monat

  FILMSUCHE
  Sie sind hier: Filmkritiken > Michele Massimo Tarantini > Helm auf - Hose runter
Helm auf - Hose runter RSS 1.0


Helm auf - Hose runter

Helm auf - Hose runter

Ein Film von Michele Massimo Tarantini

Nachdem ich ja kürzlich im Jagdrevier der scharfen Gemsen gewildert habe, begebe ich mich nun wieder zurück auf eines der grundlegenden Gebiete: die italienische Sexklamotte! Also keine Bayern, keine Mundart, dafür wieder reichlich Blödelei von den bekannten Pappnasen Alvaro Vitali und Lino Banfi, und hoffentlich auch wieder reichlich nacktes Fleisch, unter anderem von Nadia Cassini. Wir werden sehen.

Lino Banfi spielt diesmal einen Musterungsarzt und Chirurgen der italienischen Armee (deren Panzerfahrer den Rückwärtsgang erfunden haben, behaupten böse Zungen). Nachdem er die üblichen Verdächtigen als wehrtauglich oder auch untauglich erklärt hat, muss er Alvaro Vitali mustern (ich verzichte erneut auf Rollennamen, aber man kennt ja die Gesichter). Dabei stellt sich heraus, dass Vitali ein Mörderteil zwischen den Beinen hängen hat (ein Anblick der uns Gott sei Dank erspart bleibt...wobei das grimassierende Gesicht von Vitali auch nicht viel besser ist). Eben jenes Mörderteil hätte auch gern Banfi, der scheinbar nicht so gut ausgestattet ist. Doch zuerst muss er auf einen Ärztekongress, wo er Prof. Russel aus Südafrika trifft. Eben jener entpuppt sich aber als scharfe Nadia Cassini, und so schmiedet Chefarzt Dr. Banfi den Plan, sich die Fleischpeitsche Vitalis einfach zu transplantieren...

Na das hört sich ja mal wieder nach großem Kino an. Wenigstens ist
die Handlung bei weitem nicht so überfrachtet wie beispielsweise bei Nachtschwester müsste man sein, sondern verläuft relativ in geordneten Bahnen, solange man das Wort "geordnet" bei einem Banfi/Vitali-Vehikel überhaupt verwenden kann. Der Film erreicht zwar nicht die Spritzigkeit und Kurzweil der Gemsen, da er seine Gags länger einleitet, aber diese zünden auch besser. Und tatsächlich ich musste doch das ein oder andere mal tatsächlich schmunzeln. Die erste Hälfte des Films ist hierbei aber überzeugender als das folgende Geschehen. Lino Banfi rettet hier einiges, auch wenn ich nicht weiß, ob ich über die richtigen Szenen gelacht habe. Die eigentlichen Pointen die eine Szene auflösen - die Szenenstruktur bei diesen Filmen ist eigentlich immer relativ ähnlich - sind natürlich mal wieder eine Frage des Geschmacks. Aber wie Banfi als strenger Militärarzt auch im Privatleben im Befehlston rumpöbelt, seine Untergebenen anschreit, sie sollen ihn doch nicht so anschreien etc. hat tatsächlich schon eine lustige Qualität.

Unterstützt wird er von Alvaro Vitali als gut bestückter Assistentarzt. Der hat aber gnädigerweise nur eine Nebenrolle und recht wenig Screentime, worüber ich persönlich sehr dankbar bin, da ich mit seiner Art von Spiel nicht viel anfangen kann; Banfi gefällt mir hier deutlich besser. Bis auf diesen witzigen Aspekt mit dem ständigen Befehlston Banfis wird der Humor natürlich von absolut flachem Slapstick der primitivsten Sorte bestimmt. Vitali wird von Banfi mehrere Male geprügelt und gebissen, und am schlimmsten ist wohl die Szene, in der ein Rülpser von Vitali dem Banfi eine Sahnetorte ins Gesicht bläst - habe ich gelacht (NICHT!). Regisseur Tarantini lässt die Dame des Films, Nadia Cassini, dann auch gleich zu Beginn sagen, dass sie Gesang und Tanz studiert hat, bevor sie zu Medizin gewechselt hat. Ich befürchtete eine Tanznummer, was aber nicht eintrat. Leider muss die Gute kurz vor Schluss tatsächlich singen und tanzen, was aber im Vergleich zu Gloria Guidas Nummer aus der Nachtschwester einigermassen erträglich ist. Nadia Cassini selbst kann ich mal wieder überhaupt nicht leiden. Sie spielt nicht, sondern posiert und stolziert am laufenden Band, und hat auch nur eine Duschszene anzubieten.

Die Dame hat sicherlich einen knackigen Körper, zieht sich aber auch nur in dieser kurzen Szene aus, was zusammen mit einem kurz sichtbaren Busen von Lino Banfis Frau tatsächlich die einzigen Nuditäten des Films darstellen - klarer Kritikpunkt! Ein weiterer negativer Aspekt an Cassini ist die ständige Dauergrinse. Die Frau macht mir mit ihrem festgefrorenen Grinsen und diesen riesigen Augen tatsächlich sowas wie Angst. Sie wirkt nicht wie eine sexy Ärztin, sondern viel mehr wie eine gemeingefährliche Irre. Scheinbar hat das auch der Kameramann bemerkt und zoomt dafür sehr oft komplett schamlos und schmerzfrei auf ihren Hintern oder ihren Schritt. Auch die Schlusspointe des Films, die hier natürlich nicht verraten wird, fand ich tatsächlich lustig, so dass ich den Film doch in recht guter Erinnerung behalten habe. Wünschenswert wären für mich als alten Zivi zwar noch mehr Witze im Umfeld der Kaserne und des Militärs gewesen, aber der Film ist ja immerhin Teil 3 einer losen Tetralogie, bestehend aus Die Knallköpfe der 6. Kompanie, Der Kleine mit der großen Schnauze und Die Letzten Heuler der Marine.

Zu den Darstellern gibts bei den entsprechenden anderen Filmen ja schon was zu lesen, daher spar ich mir das hier. Auch ist das eigentlich eine reine Drei-Mann-Show von Vitali, Banfi und Cassini. Selbst in den Nebenrollen gibt es wenig bekannte Gesichter.

Auf DVD gibts den Film wieder von MIG. Bild und Ton sind wie bei der ganzen Reihe völlig ausreichend, und erneut sind einige kurze Szenen in italienisch mit deutschen Untertiteln. Als Extras gibt es wieder einer Trailershow. Vielen Dank für ein Rezensionsexemplar!

Es bleibt also mit Helm auf - Hose runter eine tatsächlich recht unterhaltsame Komödie, der aber eine große Portion mehr nackte Haut und eine andere Hauptdarstellerin besser getan hätte. Dafür funktioniert über weite Strecken diesmal der Humor und Witz des Films. Und auch die Gesangseinlage nötigt den Zuschauer nicht, sich Augen und Ohren möglichst schnell ohne Betäubung zu entfernen. Immerhin. Was will man mehr?

Eine Rezension von David Kugler
(15. Mai 2008)
    Helm auf - Hose runter bei ebay.de ersteigern


Kommentar schreiben | Einem Freund empfehlen

Daten zum Film
Helm auf - Hose runter Italien 1980
(La Dottoressa ci sta col Colonello)
Regie Michele Massimo Tarantini Drehbuch Francesco Milizia, Michele Massimo Tarantini
Produktion Dania Film Kamera Mario Vulpiani
Darsteller Lino Banfi, Nadia Cassini, Alvaro Vitali
Länge 83:45 FSK 16
Filmmusik Franco Campanino
Kommentare zu dieser Kritik
Bastian TEAM sagte am 15.05.2008 um 18:43 Uhr

Tarantini??! Den hat doch bestimmt der Quentin unter Pseudonym gedreht:-D

Kommentar schreiben | Einem Freund empfehlen

 

Impressum