Der Film handelt von fünf erwachsenen Freunden, die jedes Jahr in einer einsamen und abgeschiedenen Blockhütte tief in den Wäldern Maines ihren Jagdurlaub verbringen. Die erwachsenen Männer sind zwar höchst unterschiedliche Charaktere, sie alle verbindet aber ein Erlebnis aus ihrer Kindheit, bei dem sie den geistig hinterbliebenen Jungen Duddits aus einer Notsituation befreiten.
Tief in den verschneiten Wäldern sehen sich die Freunde auf einmal von einer außerirdischen Gefahr bedroht, die ihren Kreis nach und nach dezimiert und durch eine Seuche sogar die gesamte Menschheit bedroht. Nur einer scheint i in dieser ausweglosen Situation helfen zu können: Duddits.
Zu Beginn werden die Charaktere ausführlich eingeführt und die Spannung wird langsam aufgebaut. Der tief verschneite Winterwald Maines und die stille Abgeschiedenheit erzeugen eine unheimliche und beklemmende Atmosphäre. Ein besonders Highlight ist die Szene, in welcher sämtliche Tiere fluchtartig den Wald verlassen und die Bedrohung zum Greifen nahe scheint. Anschließend kommt der Film so richtig in Fahrt, bleibt aber trotz des Effektfeuerwerks aufregend. Was wie ein Horrorfilm beginnt endet in einem großen, aufwendigen Actionfilm mit viel Blut und einem hohen Ekelfaktor. Die Alien Effekte sind dabei äußerst gelungen und auch die Sound Abmischung nähert sich dem Referenzniveau.
Zugegeben, als ich den Film zum ersten Mal sah, habe ich mich nicht ganz ausgekannt, we
il mich die Visualisierung von Garys Geistesleben (die Lagerhalle, in der Gary sämtliche Erinnerungen aufbewahrt und vor dem Eindringling versteckt) etwas verwirrt hat. Ich mag es aber, wenn ich mir einen Film öfters ansehen muss, um ihn zu verstehen.
„Dreamcatcher“ ist (neben „Carrie“, „Shining“ und „Friedhof der Kuscheltiere“) eine der wenigen gut umgesetzten Stephen King Verfilmungen. Natürlich geht der Autor in seinem Roman „Duddits“ noch viel mehr auf das Innenleben seiner Charaktere sowie das freundschaftliche Band der Protagonisten ein und psychologisiert darüber hinaus sehr viel. Die übersinnlichen Fähigkeiten der fünf Freunde und Duddits telepathische Kräfte haben bei King eine wesentlich stärkere Gewichtung als in „Dreamcatcher“.
Die wichtigsten Handlungsstränge finden sich aber auch in der Verfilmung wieder, und es gibt nur wenig Änderungen, dafür aber einige Kürzungen, wie z. B. der Ausbruchsversuch der Kontaminierten und das anschließende Massaker. Darüber hinaus wird Col. Abraham Curtis im Film immer noch viel zu sympathisch und menschlich dargestellt.
Nun gut, Stephen King lässt sich eben schwer getreu verfilmen, es sei denn man möchte einen Film mit sechs Stunden Spielzeit („Duddits“ ist immerhin ein 767 Seiten dicker Schmöker) schaffen, wofür man jedoch keinen Vertrieb mehr finden dürfte.