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von Lucy Walker




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Unknown Identity

Unknown Identity

Ein Film von Jaume Collet-Serra

Seinen Aufenthalt in Deutschland anlässlich eines Forschungskongresses in Berlin hat sich der amerikanische Wissenschaftler Dr. Martin Harris (Liam Neeson, „96 Hours-Taken“)) ganz anders vorgestellt:
Gerade als er im Hotel Adlon zusammen mit seiner hinreißenden Frau Elizabeth (January Jones, „Mad Men“) einchecken will, bemerkt er, dass er einen wichtigen Aktenkoffer am Flughafen vergessen hat.
Mit diesem ärgerlichen Missgeschick ist die Unglücksserie des Tages allerdings noch lange nicht beschlossen:
Auf dem Weg zurück zum Airport kommt es zu einem folgenschweren Unfall. Die Taxifahrt
endet im eisigen Wasser der Spree. Der Taxilenkerin (Diane Kruger, „Inglourious Basterds“) gelingt es zwar dem bewusstlosen Harris das Leben zu retten, doch damit beginnt der Alptraum erst.
Nach 4 Tagen im Koma erwacht Harris im kalten Licht eines Krankenhauszimmers und von massiven Erinnerungslücken als Folge seines beim Unfall erlittenen Traumas geplagt.
Von seiner geliebten Elizabeth weit und breit keine Spur.
Schnell macht er sich trotz Warnungen seines behandelnden Arztes (Karl Markovics, „Die Fälscher“) auf den Weg zurück ins Adlon. Doch dort scheint ihn plötzlich niemand mehr zu kennen, Elizabeth blickt ihn nur unverwandt an und behauptet ihn nicht zu kennen. Zudem hat ein Anderer den Platz an ihrer Seite eingenommen und weist sich als Dr. Martin Harris aus………….

Regisseur Jaume Collet-S
erra inszeniert mit dieser Verfilmung des gleichnamigen Romans des Autors Didier Van Caulewert einen routinierten Thriller, der insbesondere in der ersten Hälfte zu fesseln vermag. Zunächst tappt man nämlich genauso im Dunklen wie Neeson, der in einer fremden Stadt gezwungen ist, sich auf die verzweifelte Suche nach der eigenen, geraubten Identität zu begeben. Der Zuschauer weiß da nämlich noch genausoviel bzw. vielmehr genausowenig wie die völlig perplexe Hauptfigur, die ihren ganz persönlichen Alptraum durchleidet.
Wenn Neeson ohne Möglichkeit, die ihm nur Unverständnis entgegenbringende Umwelt von „seiner“ Wahrheit zu überzeugen, langsam am eigenen Verstand zu zweifeln beginnt – ja, das ist perfekt gemachter Thrill.
Schade, dass der Streifen mit zunehmender Spieldauer dann in teils sattsam bekannte Thriller-Genre - Konventionen zurückfällt.
Der geübte Suspense-Fan wird zwar manchen Plottwist schon vorausahnen, dennoch nun eine kurze Spoilerwarnung für alle die den Film noch nicht gesehen haben: „Unnown Identity“ kann man nicht kritisieren ohne dabei wesentliche Plotdetails vorwegzunehmen. Und da der Film – vom beträchtlichen Schauwert der zahlreichen Stars einmal abgesehen - rein von der Spannung lebt, am besten den folgenden Absatz überspringen.

Die unfreiwillige Schicksalsgemeinschaft die Neeson und Kruger im Laufe der sich überschlagenden Ereignisse gezwungen sind einzugehen, erinnert genauso wie die atemlose Hetzjagd inklusive halsbrecherischer Car Chases mit beeindruckender Materialschlacht durch die deutsche Hauptstadt nicht von ungefähr an erfolgreicher Mainstream-Thrillern der letzten Jahre, wie die erfolgreiche Bourne-Reihe mit Matt Damon. Dass sich der Streifen letztlich auch als Variante des Bourne-Themas um den „professional“ der sich an sein Vorleben nicht mehr erinnern zu vermag entpuppt, schmälert etwas den Genuss des Films. Beginnt er doch zunächst als ungleich dichterer, mysteriöser Thriller mit den psychologischen Elementen der Traumata einer waschechten Identitätskrise beginnt.

Trotz einiger Mäkel kann man „Unknown Identity“ nicht vorwerfen langweilig zu sein. Ganz im Gegenteil: der Film nutzt das Setting Berlins abwechslungsreich, die Inszenierung ist durchwegs routiniert.
Regisseur Collet-Sera bewunderte schon immer Thriller wie Alfred Hitchcocks „North By Nortwest“ mit Cary Grant oder „The Wrong Man“ mit Henry Fonda. Aspekte dieser Filme, die alle die berühmte „Wrong Man“- Thematik um den Unschuldig-Angeklagten bzw. Verfolgten aufweisen, wollte er – genauso wie Anklänge an Roman Polanskis „Frantic“ - offensichtlich auch in seinem eigenen Film unterbringen.
Ein solches Vorhaben glückte anderen Regisseuren wie De Palma allerdings viel besser, trotzdem ist „Unknown Identity“ für Thriller-Fans durchaus eine Empfehlung wert. Zumal das Staraufgebot auch neben Liam Neeson, Diane Kruger oder der wunderbar anzusehenden January Jones mit Frank Langella, Karl Markovics, Sebastian Koch und Bruno Ganz beträchtlich ist.

Die Heimkino-Version:
Am 6.Oktober 2011 erscheint die DVD und Blu Ray-Variante des Films.
Die HD-Version überzeugt– wie bei einem so neuen Film nicht anders zu erwarten mit gestochen scharfem Bild und kraftvollem, klaren Sound. An Extras gibts ein recht interessantes Making Of und diverse Interviews.

Credit und Copyright Coverfoto/Coverimage:
STUDIOCANAL

Eine Rezension von Anatol Holzbauer
(04. Oktober 2011)
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Daten zum Film
Unknown Identity USA/D 2011
(Unknown)
Regie Jaume Collet-Serra Drehbuch
Produktion
Darsteller Liam Neeson, January Jones, Diane Kruger, Bruno Ganz, Frank Langella, Karl Markovics
Länge 113 min FSK 16
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