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von Li Su




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Star Wars: Episode III - Die Rache der Sith

Star Wars: Episode III - Die Rache der Sith

Ein Film von George Lucas

Episode III - Revenge of the Panzerknacker

Die Panzerknacker sind ja meine Lieblingsbösewichte. Ehrlich! Es gibt unendlich viele von denen, sie sehen alle gleich aus, haben Zweigstellen über die ganze Welt verteilt und identifizieren sich nur über Nummern. Offenbar gibt es eine Handvoll Uber-Panzerknacker, zum Beispiel den Patriachen der Familie, Opa Knack, oder den Studierten IQ, der bei einer Hardware-Neuinstallation unter Windows 95 bessere Erfolgschancen hat als der Rest der Sippschaft. Die Tatsache, daß sie Dagoberts Geld wollen, darf man natürlich nicht als kapitalistische Raffgier werten, denn sie wollen den Reichtum eines Einzelnen unter einer unendlichen Anzahl von Henchmen verteilen. Ergo stehen die rotgehemdeten Kriminellen eigentlich für ein kommunistisches Ideal, bei dem Geld gleichmäßig verteilt wird und alle Mitglieder gleichgeschaltet sind. Oh, und was noch ganz wichtig ist: Sie werden nie müde, sich selbst (und somit dem jugendlichen Leser) ihre Pläne und Taten zu erklären, damit auch die letzte Schnarchnase bei ihren Missetaten noch folgen kann. "Harr, harr, wenn der alte Duck merkt, daß wir eine holografische Abbildung seines Geldspeichers eingesetzt haben, wird es für ihn schon zu spät sein, weil wir dann das echte Geld längst mit unserem Powerbagger abtransportiert haben!"

George Lucas mag die Panzerknack
er bestimmt auch sehr gerne. Jedenfalls, was ihre Dialoge angeht. Anders ist es nicht zu erklären, warum in der vieldiskutierten EPISODE III andauernd Charaktere in Sprechblasen ihre Aktion erklären & kommentieren, als würden sie auch dem blinden Zuseher ein Verstehen ermöglichen wollen. "Time to exit the ship", hustet der asthmatische Roboter Grievous zu sich selbst, weil er halt ein wenig wunderlich ist. Der böse Imperator steht da wie die Hexe im Kasperltheater und erklärt seinem neuen Schergen Lord Helmchen mehrfach seinen Plan, alles kaputtzumachen, während Obi-Wan seinem ehemaligen Freund dann stirnrunzelnd vorwirft, er sei the very enemy he was fighting against. Die Dialoge bleiben strikt funktional, farblos, und könnten glatt in einem Jörg-Zimmermann-Streifen für Aufruhr sorgen.

Und sonst? Lucas zeigt wieder, daß er Effekte so sehr liebt, daß er darüber alles andere vergißt, und kleistert den Bildschirm mit Animationen derart zu, daß man gar nicht mehr weiß, was passiert. Nicht zu vergessen, daß all dieser sound and fury letztlich gar nichts bedeuten. Annakins Wandlung zur dunklen Seite vollzieht sich ganz flott - wohl, weil er die Nachricht der Schwangerschaft seiner Freundin nicht so recht verkraftet hat. Der Endkampf sieht gut aus und ist letztlich einfach nur aufgeblasen, und dazwischen geht wieder alles mögliche aus dem Computer zu Bruch und stirbt, ohne daß es wen interessiert. Die ersten zwanzig Minuten sind schrecklich albern, aber hintendran ist's natürlich nicht wirklich besser, wenn Yoda wie Bruce Willis durch irgendwelche Schächte kriecht.

Aber jetzt ist die letzte Schlacht geschlagen - die gegen den Zuseher. Der kann sich jetzt wieder entspannen, muß im Kino keinerlei Heißluft-Sternenopern mehr von Lucas befürchten, der ja jetzt den Fernsehbildschirm unsicher machen will. Und wie einst die Jedis sich als Rebellen gegen das böse Imperium erhoben, werden wieder die kleinen Filme und die intelligenten Drehbücher diesen Effekthaufen über den selbigen werfen. Höchste Zeit, dieses Kapitel zu beenden.

Eine Rezension von Christian Genzel
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Daten zum Film
Star Wars: Episode III - Die Rache der Sith USA 2005
(Star Wars: Episode III - Revenge of the Sith)
Regie George Lucas Drehbuch
Produktion
Darsteller Ewan McGregor, Hayden Christensen, Natalie Portman, Samuel L. Jackson, Christopher Lee
Länge 134 FSK 12
Kommentare zu dieser Kritik
Florian TEAM sagte am 23.09.2006 um 22:02 Uhr

Die Episode III gefällt mir trotz aller Kritik noch am besten. Zwar finde ich es korrekt, dass der ganze Film viel zu sehr mit Computer Effekten überladen ist und dabei kaum Spannung aufkommen mag, dennoch finde ich den Film als Anhänger der alten Trilogie noch am ansprechendsten und interessantesten. Vorallem Ian McDiarmid brilliert mit seiner Darstellung des diabolischen Imperator, aber auch Hayden Christensen spielt in dieser Episode den gefallenen Jedi besser, als den pubertierenden Trotzkopf in "Die Rückkehr der Klonkrieger". Während mir die Episode I viel zu Disney-haft und kindlich und Episode II zu langatmig war und mich immer wieder an Rosamunde Pilcher erinnert hat, bietet der dritte Teil dem Zuseher zumindest eine gewisse düstere Dramatik.
sagte am 23.09.2006 um 22:04 Uhr

Möchte meine Fimbewertung nachträglich auf "Befriedigend" herabstufen (hab ich vorhin vergessen).
sagte am 24.09.2006 um 18:09 Uhr

also eure Kritiken sind einfach zu lange, weil der Prolog mit den Panzerknackern war uninteressant und hat nichts mit dem eigentlichen Objekt der Kritik zu tun
sagte am 25.09.2006 um 09:34 Uhr

Nun, eine Kritik muss ja nicht nur sachlich sein. Es ist immer eine subjektive Angelegenheit, daher kann sie auch durchaus mal unterhaltsam aufgebaut sein. Oder?
Renee TEAM sagte am 14.03.2007 um 18:42 Uhr

Ich kann mich Florian in vielen Punkten anschließen. Auch ich bedaure die übermäßige Flut an Effekten, die leider in den neuen Filmen den Charme der alten Trilogie kaputtmachen. Vor allem der animierte Yoda ist längst nicht so sympathisch wie die mechanisch gesteuerte Puppe.
Auf jeden Fall finde ich "Episode III" ebenfalls gelungener als seine beiden Vorgänger.

Abgesehen davon fand ich die Wandlung von Anakin zu Darth Vader alles andere als zu kurz geraten. Immerhin zeigten sich die ersten Veränderungen bereits in "Episode II" und wurden nun im abschließenden Film konsequent weitergeführt und von Hayden Christensen überzeugend dargestellt. Vor allem der Übergang zu den geschichtlich später angesiedelten "Episoden IV-VI" ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen.
Lia sagte am 22.04.2007 um 19:12 Uhr

Episode III war die beste der drei Prequels.
Am meisten war ich auf die Gründe gespannt, die Anakin zu Vader machen sollten und ich war froh, dass es noch andere gab, außer ich-tue-das-alles-für-meine-Feundin/Frau.
Der Übergang von Teil 2 zu Teil drei war nicht gut gemacht. Schade war, dass dem Zuschauer nur erzählt wurde, das Anakin plötzlich so eng mit dem Kanzler zusammenarbeitet.
Und wie war das mit dem Alter von Anakin und Amidala? Ich kam mit der Zeitline nicht so ganz klar.
Aber es ist überstanden, mehr Prequels kann es nicht geben und so lange der Lucas nicht droht pleite zu gehen, braucht man sich auch nicht vor drohenden Sequels fürchten.
schoenerAndi sagte am 16.02.2013 um 21:54 Uhr

Die Kritik zu dem verschlumpften Film finde ich sehr gelungen, gerne hätte sie länger sein dürfen (;
Da die Filme momentan auf Pro7 laufen und ausführlichst beworben werden, wurde ich quasi gezwungen drüber nachzudenken.

Für mich haben die neuen Filme sehr viel kaputt gemacht, denn man kann sie ja nicht wirklich ignorieren. Seht Euch nur die ganzen Spielzeuge an, auch wenn es Motive der alten Filme beinhaltet, so prangert doch auf jeder Packung ein Darth Maul oder ein Jar Jar...
Ich glaube auch, dass George Lucas bei der Fertigstellung von EP I noch realisiert hat, was für nen Mist er fabriziert hat, zu sehen während der sehr geilen Kritik von MrPlinkett - sehr lang, äußerst lustig aber eben englisch. Das Problem ist nur, dass mit EP I die Figuren, die Bildsprache und alles festgelegt und nicht mehr zu ändern war.

AAABER es wäre echt nicht nötig gewesen, dass EP II & III noch schlechter geworden sind. Ganz ehrlich, wen überzeugen denn die Effekte aus dem Endkampf von EP II? Oder die Raumschlacht aus EP III? Da geht alles viel zu schnell und ist zudem so nebensächlich, da kommt weder Spannung auf, noch Faszination. Wäre es denn zuviel gewesen, während der Raumschlacht eine Gefecht herauszuarbeiten, meinetwegen zwischen dem Flaggschiff und einem Schiff der Republik. Nein, lieber präsentiert man Raketen, die am Ziel vorbeifliegen und dann bescheuerte Mini-Roboter regnet... gnaaah

Über all die verheizten Charaktere kann man auch nur lachen... na gut, eher heulen. Samuel Jackson war in den vorherigen Filmen schon nutzlos und merklich gelangweilt. Dass der olle Ewan nur vor bunten Screens mit nicht existierenden Figuren spielen musste, war sicherlich schwer... aber ich denke sein Konto hat dabei mächtig zugelegt und außerdem is es eben sein Job. Sehr durchwachsene Leistung. Ebenso unverständlich, warum die Droiden wieder dabei sind, aber nicht mehr. Stattdessen entsteht während eines Toilettenbesuchs dieses Binks-Dings. Yoda verkommt vom ehrwürdigen Meister zum nix kapierenden Gummiball und die Portman wollte man wohl aus dem Film schreiben, so wenig darf sie beitragen

Auch mit den Designs und der damit verbundenen Logik bin ich nie warm geworden. Die Klontruppen sind zwar cool, wobei zuviel CGI wie fast immer in den Filmen, aber was ist dann aus ihnen geworden? Die komplette Flotte Sternenzerstörer erhält bis zu den alten Filmen noch zwei Facelifts, die Supersternzerstörer werden erst noch erfunden und gleichzeitig verschlingt der Todesstern sämtliche Ressourcen. Und dann sehen die ganzen Schiffe in den alten Filme aus, als wären sie 10 Jahre im Dienst - nee, das überzeugt mich nicht und soll ganz offensichtlich das Marketing ankurbeln.

Der Endkampf dauert schätzungsweise 45 Minuten, also mit Sicherheit 39 Minuten zu lange und ist so heiß, dass es mich einfach kalt lässt. Dann kommt endlich die Verwandlung und ein letztes Mal wird es richtig schlecht, denn wo ist Padme? Wein ich noch, oder zapp ich schon weg?

Nein, ich will diese dämliche Vorgeschichte nicht, für mich war Anakin immer der überragende Raumpilot und Jedi, der in den großen Klonkriegen beinahe vernichtet wurde. Da kommen keine Androiden vor, die "oh oh" und ähnlich lächerliche Sprüche ablassen. Aber vor allem ist nicht alles mit Effekten zugeschissen, nicht jeder Ort stammt klar erkennbar aus dem Computer. Nein, Anakin wurde vom Imperator getäuscht, er wurde verführt und getäuscht, aber nicht so vollkommen Platt und offensichtlich.

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