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Tot & begraben

Tot & begraben

Ein Film von Gary Sherman

Ende der Siebziger bis Anfang der Achtziger hat das Horrorgenre einen immensen Boom an der Kinokasse erlebt. Als einen der damaligen Hauptlieferanten für Filme dieser Art muss man wohl Italien nennen. Neben renommierten Künstlern wie Dario Argento („Deep Red“, „Suspiria“) haben auch unzählige Nachahmer versucht, ihren Profit aus der attraktiven Situation zu schlagen. Vor allem das Sub-Genre des Zombie-Films ist nach George A. Romeros Kultstreifen „Dawn Of The Dead“ (1978) damals äußerst populär gewesen und demzufolge auch von anderen Kopierern bis zum Letzten ausgeschlachtet worden.

Doch nicht nur in Italien ist der Horrorfilm heftigst zelebriert worden, auch in Amerika sind die Gänsehaut- oder Splattergaranten seinerzeit sehr angesagt gewesen. Durch den Erfolg von John Carpenters subtilen Schocker „Halloween – Die Nacht des Grauens“ (ebenfalls 1978) ist auch im Land der unbegrenzten Burger-Fressbuden eine Welle an ähnlichen Projekten losgetreten worden: „Freitag der 13.“, „Prom Night“, „Terror Train“ (alle 1980), „Nightmare – Mörderische Träume“ (1984) â€
“ um nur einige Namen zu nennen.

Auch Gary Shermans „Tot & begraben“ ist eindeutig dieser Hochphase zuzuordnen. Wie auch John Carpenters ein Jahr zuvor entstandenes Gruselmeisterwerk „The Fog – Nebel des Grauens“, spielt der Film in einer kleinen Küstenstadt in der etwas Unheimliches vor sich geht.
Tot & begrabenTot & begrabenTot & begraben
Der Fotograf George LeMoyne (Christopher Allport) fährt in das Fischerstädtchen Potters Bluff um dort einige Bilder zu machen. Dort begegnet er an einem entlegenen Strand der attraktiven Lisa (Lisa Blount), die ihn zu verführen versucht. Bevor er allerdings Sex mit der Schönheit haben kann, tauchen auf einmal weitere Bewohner (unter ihnen „Freddy Kruger“ Robert Englund) auf, die George überwältigen und bei lebendigem Leib verbrennen...

Der Sheriff der Stadt, Dan Gillis (James Farentino), wird zu einem Verkehrsunfall gerufen; dort findet er einen zwar noch lebenden aber schwer verbrannten Mann in einem Auto vor. Durch weitere Nachforschungen findet Gillis heraus dass es sich bei dem Opfer um einen Fotografen mit dem Namen George LeMoyne handelt.
Im Krankenhaus taucht auf einmal die mysteriöse Lisa als Krankenschwester an LeMoynes Bett auf und tötet diesen mit einer Spritze. Der Körper landet auf dem Tisch des schrägen Leichenbestatters Dobbs (Jack Albertson), der voll in seiner Arbeit aufzugehen scheint und diese als eine Kunstform ansieht.
Einige Tage später wird der tot geglaubte LeMoyne allerdings von einem Bewohner an einer Tankstelle gesehen und es kommt zu weiteren merkwürdigen Ereignissen und grausamen Todesfällen im verschlafenen Potters Bluff…

An dieser Stelle macht es nun Sinn, die kurze Inhaltsangabe abzubrechen um nicht zuviel vom Handlungsverlauf vorweg zu nehmen. „Tot & begraben“ würde zwar in Sachen Innovation nicht unbedingt einen Preis gewinnen, aber er weiss auch für sein Alter noch zu gruseln und zu unterhalten – vorausgesetzt natürlich, man steht auf etwas old-schoolige Horrorfilme!
Die Spezialeffekte sind zwar am heutigen Standard gemessen ein wenig dürftig, aber wenn man das Alter des Films bedenkt, kann man sie nur als doch sehr gelungen bezeichnen. Schließlich handelt es sich ja auch nicht um eine große Studioproduktion, sondern um einen recht sparsam gedrehten Schocker. Für einen großen Teil der Make-Up-Effekte hat sich zudem der junge Stan Winston („Das Ding aus einer anderen Welt“, „Termintor 2“, „A.I.“) verantwortlich gezeigt, der aber leider für eine im Nachhinein gedrehte, weniger geglückte, Mordszene keine Zeit gehabt hat, und sie einem weniger versierten Kollegen überlassen musste.
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Der Film stellt eine erneute Teamarbeit des Autoren/Produzenten Ronald Shusett mit senem Schreibgefährten Dan O'Bannon dar, die zuvor zusammen mit Regisseur Ridley Scott den Science-Fiction-Klassiker „Alien“ (1979) erschaffen haben.
Als Regisseur ist für „Tot & begraben“ der eigentlich eher fürs Fernsehen arbeitende Gary Sherman engagiert worden, der dem Produzenten durch seine vorherige Arbeit „Raw Meat“ (1972) aufgefallen ist. Sherman liefert hier auch eine recht überzeugende Leistung ab. Wenn man dabei betrachtet mit wie wenig Geld der Streifen damals entstanden ist, muss man doch sagen dass er in Sachen Qualität im oberen Bereich des früheren Horror-Hypes anzusiedeln ist.

Die gruselige Atmosphäre in der kleinen Küstenstadt ist gekonnt von dem späteren „Donnie Darko“-Kameramann Steven Poster eingefangen worden und macht einen Großteil der Spannung aus.
Auch die Schauspieler liefern gute Leistungen ab, sind dabei aber natürlich keineswegs reif für einen Oscar. Schließlich handelt es sich bei dem Werk auch bestimmt nicht um einen anspruchsvollen oder gar tiefsinnigen Film, sondern einfach um einen sehr spannenden Output im Horrorbereich. Auf jeden Fall ist er gelungener als aktuelle Machwerke wie „House Of Wax“ (2005)…

Fans von älteren Vertretern des Genres sei der Film auf jeden Fall sehr empfohlen – alle anderen sollten allerdings besser die Finger davon lassen!

Eine Rezension von Bastian G.
(30. Juni 2007)
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Daten zum Film
Tot & begraben USA 1981
(Dead & Buried)
Regie Gary Sherman Drehbuch Dan O'Bannon & Ronald Shusett, nach einer Story von Jeff Millar & Alex Stern
Produktion AVCO Embassy Pictures Kamera Steven B. Poster
Darsteller Bill Quinn, Michael Currie, Christopher Allport, Joseph G. Medalis, Dennis Redfield, Nancy Locke, Lisa Blount, Jack Albertson, Melody Anderson, James Farentino, Robert Englund
Länge 89 min. FSK ab 16 Jahren
Filmmusik Joe Renzetti
Kommentare zu dieser Kritik
nickpicker TEAM sagte am 10.11.2007 um 17:56 Uhr

Mittlerweile wurde dieser nette Film übrigens von seiner Indizierung befreit und ab 16 Jahren freigegeben - so ändern sich die Zeiten...

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