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Allein gegen das Gesetz

Allein gegen das Gesetz

Ein Film von Epirando Visconti

Tja, so kann man sich irren.

Wer sich die DVD - Hülle von „Allein gegen das Gesetz“ samt des Covers mit Terence Hill mit Waffe in der Hand und dem Slogan „Der Kampf gegen die Mafia hat ein neues Gesicht“ ansieht, könnte davon ausgehen, dass es sich hierbei um einen Euro Crime/Poliziotescho handelt.

Doch weit gefehlt.
Denn Regisseur Epirando Visconti präsentiert uns ein waschechtes Gerichtssaaldrama - und ein gutes noch dazu, das jedoch mit der Mafia gar nicht zu tun hat, obwohl Martin Balsams Methoden in diesem Film durchaus als kriminell bezeichnet werden können.

Doch zunächst zum Plot:
Luisa Santini sitzt in der Tinte. Für den Mord an der Geliebten ihres untreuen Ehemannes wird sie zu zehn Jahren Haft verurteilt, obwohl sie bis zuletzt eisern ihre Unschuld beteuert.
Doch gegen den skrupellosen Staatsanwalt(Martin Balsam, wieder mal in einer herrlichen Rolle) hat sie keine Chance - Dieser will den Fall nur möglichst schnell hinter sich bringen um die Karriereleiter weiter hinaufzuklettern und so wandert die arme Frau in den Knast.
Dank guter Führung wird sie vorzeitig entlassen, trifft jedoch, als sie am Arbeitsplatz ihres Ex vorbeischaut, die angeblich tote Geliebte des Gatten(deren Ermordung sie ja beschuldigt wurde).
Da brennt bei ihr eine Sicherung durch und sie befördert die Betrügerin tatsächlich ins Jenseits.
Mario Girotti aka Terence Hill, der mehr als nur seine Anwaltspflicht gegenüber der hübschen Mörderin im Kopf hat, übernimmt ihre Verteidigung - Doch sein Gegner ist erneut der widerliche Staatsanwalt, der Luisa schon einmal unschuldig ins Kittchen brachte…..

Die Handlung wird den ein oder anderen sicher etwas an „Double Jeopardy“(Doppelmord) mit Tommy Lee Jones und Ashley Judd erinnern , hat aber bis auf einige wenige Grundzüge nichts mit dem späteren Hollywood-Streifen gemein.

Regisseur Visconti inszeniert einen geschickten Thriller der mit gekonnt platzierten Rückblenden einiges an Spannung erzeugt.
Franco Nero hatte offenbar grade keine Zeit und so musste Terence Hill als Anwalt einspringen, was nicht so ganz glücklich ist - denn da er niemanden verdreschen (wie in den klamaukigen Bud Spencer-Vehikel-Streifen) oder abknallen (wie in seinen ersten ernsteren Django-Rollen) darf, wirkt er etwas hüftsteif. Das wird dann aber wieder etwas durch den gewohnt gut agierenden Balsam und Paola Pitagora(als Luisa)kompensiert.

Obwohl der Film erstmals in einer ungeschnittenen Fassung vorliegt, wird man den Eindruck der Unfertigkeit des Werks nicht los.
Das liegt auch daran, dass gewisse Handlungsstränge einfach ab der Hälfte des Filmes unter den Tisch gekehrt werden und später einfach nicht mehr aufgegriffen werden-für ein Gerichtsdrama eigentlich unverzeihlich.
Immerhin sind es gerade die verworrenen und sich oft widersprechenden Zeugenaussagen, die den Reiz von Gerichtsthrillern ausmachen und so ist es gerade diese Schlampigkeit die dem Zuseher sauer aufstößt.
Auch aus der nur angedeuteten Romanze zwischen Hill und Paola Pitagora sowie der skurrilen Beziehung von Balsam und seiner Frau hätte man mehr machen können.

Der starke und überraschende Schluss bringt dem Streifen dann trotz den angesprochenen Schwächen doch wieder Pluspunkte.

Epirando Viscontis Film bietet somit gute Unterhaltung und einen mehr als soliden Gerichts-Thriller , der auch für Leute die mit italienischem Genrekino sonst eher wenig am Hut haben geeignet ist - und dank Koch Media kann man sich diese Film-Rarität mit reichlich Bonusmaterial als schön aufgemachte DVD in die Vitrine stellen.

Eine Rezension von Anatol Holzbauer
(11. August 2008)
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Daten zum Film
Allein gegen das Gesetz Italien 1972
(Il Vero e il falso)
Regie Epirando Visconti Drehbuch Eriprando Visconti, Luigi Malerba und Lorenzo Gicca Palli
Produktion
Darsteller Terence Hill, Martin Balsam, Paola Pitagora, Adalberto Maria Merli
Länge 95 FSK 12
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