Filmkritiken - von Independent bis Hollywood
 
2008 Filmkritiken | 10468 Personen | 3323 Kommentare  
   
Bitte wählen Sie

Email

Passwort


Passwort vergessen

> Neu anmelden

Auch interessant



30 Days of Night
von David Slade




Meist gelesen¹

1. 
Cannibal Holocaust (Nackt und Zerfleischt)  

2. 
Martyrs  

3. 
Auf der Alm da gibt's koa Sünd  

4. 
Troll Hunter  

5. 
Antikörper  

6. 
Das Zeiträtsel  

7. 
Supernatural  

8. 
Harry Potter und der Orden des Phönix  

9. 
Andromeda - Tödlicher Staub aus dem All  

10. 
Midnighters  
¹ gilt für den aktuellen Monat

  FILMSUCHE
  Sie sind hier: Filmkritiken > Michael Bay > Transformers
Transformers RSS 1.0


Transformers

Transformers

Ein Film von Michael Bay

von Asokan Nirmalarajah

An diesem Punkt in seiner schwindelerregend steilen Karriere ist der amerikanische Regisseur Michael Bay wohl der kommerziell erfolgreichste, wie auch von der internationalen Kritik meist geächtete Filmemacher seiner Zeit. Sein hochdynamischer filmischer Stil, der oft ob des oberflächlichen Glanzes und der inhaltlichen Leere angegriffen wird, kommt jedoch nicht von ungefähr, da er wie andre, die den Sprung von Werbefilmen und Musikvideos zum Spielfilm geschafft haben, auf eine grelle, bacchantische Ästhetik mit schnellen Schnitten und emphatischer Musik setzt. Narrative Kohärenz und glaubwürdige Charaktere, als auch irgendeine Form von relevantem Subtext findet man dabei eher selten inmitten Bays offensichtlichem Fetisch für Waffen aller Größen, schönen Frauen und schnellen Autos in einer Flut von atemberaubenden Bildern und ohrenbetäubendem Soundtrack. Angefangen bei den aggressiv homophoben Actionkomödien Bad Boys I & II (1995, 1998), über die pathetischen Soldatenepen The Rock und Pearl Harbor (1996, 2001), bis hin zu den unsinnig-grotesken Sci-Fi-Abenteuern Armageddon und The Island (1998, 2005) hat Bay eine Kinoästhetik gefestigt, die sicherlich weder neu, noch unverwechselbar ist – Tony Scott (Man on Fire, 2004; Déjà-Vu, 2006) kann immer noch
bunter – aber durchtränkt ist von seiner Faszination für alles Martialische, Maskuline und Masochistische. Wären seine Frauencharaktere nicht ein Affront für den Feminismus, und würden seine Geschichten mehr Sinn machen, dann wäre er vielleicht der legitime Nachfolger des von ihm verehrten Eventkino-Meisters James Cameron (The Terminator, 1984; Aliens, 1986; Titanic, 1997) .

TransformersTransformersTransformers
Einer seiner weiteren Vorbilder ist Steven Spielberg, mit dem er für seine jüngste Arbeit, dem Science-fiction-Action-Spektakel Transformers (2007), basierend auf einer ungemein populären japanischen Spielzeug-Kreation der 80er Jahre, die besonders als Zeichentrickserie Erfolg bei Kindern und Jugendlichen fand, kollaboriert hat. Unter der Führung Spielbergs als ausführendem Produzenten durfte hier Bay seinen ersten selbsterklärten Familienfilm drehen, der zwar nicht minder hyperkinetisch und militant anmutet, aber weit weniger gewalttätig ist. Entsprechend ist der Held dieses aufwendigen Kinderfilms ein Teenager wie aus dem Buche: nervös, hyperagil, mit flinker, smarter, selbstironischer Zunge und schäbigen Klamotten tritt Sam Witwicky (der kecke Jungspund Shia Labeouf, den man auch bald als Sidekick von Indiana Jones in dessen viertem Abenteuer sehen kann) auf, der seinen ganz individuellen amerikanischen Traum jagt.


Der sieht so aus: verkauft man die scheinbar nutzlosen Besitztümer eines Vorfahren auf ebay, bekommt man Geld; investiert man in ein Auto, kriegt man durch das Gefährt über kurz oder lang auch eine Freundin. Die Rechnung geht aber leider nicht auf, weil in die Eroberung der Highschool-Schönheit Mikaela (Megan Fox) ausgerechnet außerirdische Roboter, sogenannte Transformers platzen, die ihren intergalaktischen Privatkrieg auf der Erde fortsetzen wollen. Während die Autobots (Autonomous Robotic Lifeforms), unter dem weisen Optimus Prime, der auch als Erzähler fungiert und sich in einen schmucken Lastwagen transformieren kann, die Menschheit schützen wollen, sind die abtrünnigen Decepticons, geleitet vom manischen Megatron, nur an eine kubische Machtquelle interessiert, zu der nur Sams Familienbesitz zu führen vermag. Somit wird Sam zum unfreiwilligen Mittelpunkt einer intergalaktischen Krise, zu deren Bewältigung auch der angespannte US-Verteidigungsminister (Jon Voight), eine in der Wüste gestrandete Gruppe von Soldaten, und eine handvoll trotteliger Jungs und hübscher Mädels mit geballtem Computer-Wissen, mitsamt ahnungsloser FBI-Agenten einfinden…

TransformersTransformersTransformers
Hatte Bay mit seinem verkitschten Oscar-Bittgesuch Pearl Harbor noch mit politischer Korrektheit geliebäugelt, um ernüchtert festzustellen, daß er für Weichzeichnerei nicht wirklich gemacht ist, und mit Bad Boys II seinen in jeglicher Hinsicht anstößigsten Film jenseits jeglicher fadenscheiniger Sensibilität gegenüber Randgruppen aller Art abgeliefert, so zeigt Transformers daß er zu einer gewissen inneren Ruhe gefunden hat, insofern er weder versucht, die Kritiker zu umgarnen, noch es allen recht zu machen. Seine siebte Arbeit ist ein klassisch bombastischer, leicht misogyner, leicht rassistischer, etwas überlanger Bay-Film mit sentimental-pathetischen Anleihen beim Übervater Spielberg, dessen naive Phantasie vorstädtischer Familienidylle im Zentrum einer so albernen wie schlicht unglaubwürdigen Slapstickszene in der Mitte des generell verspielten, substanzlosen Spektakels parodiert wird. Unverfroren stumpfsinnig-patriotisch und bedenkenlos militant, aber nie wirklich langweilig, ist Transformers dabei nichts anderes als ein feuchter Traum aller heftig pubertierender Außenseiter dieser kleinen Welt, die hier nicht nur eben diese retten dürfen, sondern auch das atemberaubend gut gebaute Mädchen ihrer Träume gewinnen dürfen (die Analogie Auto-Frau ist natürlich nicht neu, wird hier aber mit Nachdruck ausgestellt). Und was sind die hier nicht mehr so putzigen, sondern verdreckten und unansehnlichen Transformers – deren Kampfszenen oft so konfus sind, daß sie vorher ankündigen müssen wer sie eigentlich sind, damit der Zuschauer halbwegs weiß, wer gerade gegen wen kämpft – mehr als eine coole Metapher für die Transformationen, die pubertierende Teenager durchmachen, auf die auch der pfiffige Transformers-Werbeslogan zutrifft: „more than meets the eye“.



Eine Rezension von Asokan Nirmalarajah
(24. August 2007)
    Transformers bei ebay.de ersteigern


Kommentar schreiben | Einem Freund empfehlen

Daten zum Film
Transformers USA 2007
Regie Michael Bay Drehbuch Roberto Orci, Alex Kurtzman
Produktion Dreamworks SKG, Paramount Pictures
Darsteller Glenn Morshower, Chris Ellis, Bernie Mac, Julie White, Kevin Dunn, John Turturro, Anthony Anderson, Jon Voight, Josh Duhamel, Tyrese Gibson, Rachael Taylor, Megan Fox, Shia LaBeouf, Hugo Weaving
Länge 144 FSK 12
http://www.transformersmovie.com/
Filmmusik Steve Jablonsky
Kommentare zu dieser Kritik
Zombie-mower TEAM sagte am 25.08.2007 um 21:26 Uhr

für mich war "Transformers" die Enttäuschung des Jahres 2007.
Natürlich hatte ich keinen anspruchsvollen und logischen Film erwartet, aber zumindest gute Unterhaltung mit visuellen und narrativen Leckerbissen wie es Spielberg und Emmerich zu bieten verstehen. Eben was fürs Augen und für die Ohren.
Das Ergebnis ist aber ziemlich enttäuschend.

Dabei ist der Anfang noch ziemlich stimmig aufgebaut. "Transformers" bietet zu Beginn zum einen die Exposition von der Ankunft der bösen außerirdischen Roboter und zum anderen bekommt der Zuschauer Einblick in den typischen amerikanischen Mittelklasse Teenager mit seinen alltäglichen Problemen. Ein Außenseiter, der aber an den amerikanischen Idealen festhält (Geld verdienen, die Schule grad so bestehen und in seinen materiellen Besitztümern schwelgen, möglichst noch vermehren, und natürlich sich eine Freundin zulegen, am besten durch die Präsentation seiner beeindruckendsten neuen Anschaffung - einem Sportwagen). Es sollen sich ja möglichst viele Teenager mit der Hauptperson und Helden Sam Witwicky identifizieren.

Die Charakterzeichnung erinnert etwas an Arnie Cunningham aus der Stephen King Adaptation "Christine" von John Carpenter. Es scheinen auch viele Anleihen an das Vorbild durch: Vernarrtheit in ein Auto und die Entdeckung, dass dieses ein Eigenleben besitzt. Auch geht die erste Halbe Stunde vom Auto eine mysteriöse Bedrohung gegen Sam aus. Die Idee ist toll und ist technisch und visuell interessant umgesetzt. Auch schafft es dadurch eine gewiße Nähe zur Hauptperson Sam, sympathisch gespielt von Shia LaBeouf.
Sobald aber die Transformation des Autos stattfindet, bleiben die Ideen weg. Von diesem Moment wird die weitere Handlung ziemlich durchschaubar und spannungsarm. Manche Humoreinlagen (z.b. als die guten Roboter in Sams Garten rumturnen und flache Sprüche reissen) wirken nicht nur deplaziert und schlecht getimt, sondern schlichtweg peinlich. Auch stört der Pathos, der bei den Dialogen des Anführers der Guten mitschwingt.
Doch das Schlimmste ereignet sich in den letzten 30 Minuten. Das worauf man den ganzen Film gewartet hat - die Konfrontation zwischen Gut und Böse in high-tech Gestalt - enttäuscht über alle Maße. Die Action ist sehr zusammenhanglos choreografiert und die Schnitte und Kamerabewegung viel zu hektisch. Der Zuschauer bekommt vom Showdown stets nur Bilderabrisse mit und die ganzen teueren CGI-Effekte, die einen beeindrucken sollen (was Bay in Pearl Harbour und Armgageddon zugegeben zu inszenieren verstanden hat), gehen in dem Chaos unter.
Natürlich ist das Happy End abzusehen gewesen, weniger jedoch der Pathos, der hier noch einen drauf setzt. Als dann die Credits zu Linkin' Parks schrillen Vocals ansetzt, möchte man fast mitheulen über die weggeworfenen 7,50 € Kinoeintritt.
Asokan TEAM sagte am 26.08.2007 um 06:50 Uhr

Gut, daß ich am Kinotag nur 5,70 EURO bezahlt habe, aber sonst kann ich die Meinung von zombie-power gut verstehen. Nur enttäuscht war ich nicht, da den vermeintlich störenden Pathos schon in der Zeichentrickserie vorfand, und daß Emmerich für narrative Leckerbissen steht, war mir neu. ;-) Die Parallele zu "Christine" finde ich interessant, wenn auch dort der Protagonist sein Gefährt als Mordinstrument mißbraucht, während hier der Held eine platonische, homosoziale Liebesgeschichte mit seinem Wagen erlebt, der ihm oft wichtiger zu sein scheint als seine zukünftige Freundin.

Immerhin hat "Transformers" ein paar beeindruckende Bilder und hat genug Tempo um nicht zu langweilen. Mehr kann man wohl nicht erwarten von so einem überflüssigen Film.
WhiteRussian sagte am 03.09.2007 um 20:10 Uhr

Ey ich weiss garnich was irh da so dumm dran habt. Transformers ist voll die geile Action mit krassen Effekten. Nicht son Scheiss wie Harry Potter oder so. Geile Kriegsszeneri und so. Peace!
Asokan TEAM sagte am 04.09.2007 um 20:53 Uhr

ey, isch weiß och net was hier geht, alda... muß wohl zuviel buchsachen geguckt haben an dem tach... das ist weil ich so n stuß zusammengekritzelt hab... versteh mich selbst net mehr, alda! muß zum onkel doktor mit brille! oder guck doch lieber bad boys II... affengeiler kram, alda! peace out :-D

Kommentar schreiben | Einem Freund empfehlen

 

Impressum