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Operation Delta Force 4: Deep Fault

Operation Delta Force 4: Deep Fault

Ein Film von Mark Roper

Nach einer kleinen Pause machen wir doch mal mit der günstig produzierten Reihe rund um unsere Pappnasen von der Delta Force weiter. Diesmal handelt es sich um den vierten Teil mit dem wunderbaren Namen "Operation Delta Force 4: Deep Fault". Deep Fault? Puh, das ist ja fast schon eine zu einfache Vorlage für einen entsprechenden Witz. Regie führte erneut Mark Roper, der ja schon den dritten Teil gegen Ende komplett in den Sand gesetzt hat. Da darf man also gespannt sein, ob er noch mal unter das vorgelegte Niveau kommt, oder ob er sich tatsächlich am Riemen reißen konnte, und einen netten kleinen C-Klopper vorlegen kann.

Um das Vorwort dann noch abzuschließen, betrachten wir doch nochmal kurz das Cover des Machwerks. Die letzten beiden Male war das Cover ja relativ identisch, mit U-Booten, Explosionen und Apaches (auch wenn das Cover zum zweiten Teil deutlich fetziger wirkte, als das des dritten). Und jetzt? Freude, Freude! Kein U-Boot, keine Apaches, dafür Explosionen, eine RIESIGE US-Flagge, Panzer (russischer T-80?), Soldaten, Hubschrauber und ein LKW (der am Hubschrauber hängt, wtf?!). Das kann ja lustig werden. Handlung diesmal: "When a group of seismologists are taken prisoners in Yugoslavia, the Delta Force led by Skip Lang are sent to rescue them but they soon realise that this is more than just a hostage situation." Die Delta Force "realised" mal was von selbst? You must be kiddin' me. Verschwörung ick hör dir trapsen.
Aber was solls,
Bier auf, Film an (meine Güte, das Menü der DVD zeigt erneut das U-Boot, Apaches und eine Explosion! Das kann doch nicht denen ihr Ernst sein!) und der wilde Ritt kann erneut beginnen. Die Stoppuhr läuft, leider gibts diesmal kein Schwarzbild vorher zu sehen, aber man darf gespannt sein, wie lang die Deltas diesmal brauchen, einen Plan vollkommen kaputt zu machen.

Wir befinden uns diesmal im verschneiten Serbien, wo die UN einen serbischen General und Kriegsverbrecher per Helikopter zu seinen Leuten transportiert, um im Austausch für ihn eine Gruppe Geiseln freizubekommen (eben jene Seismologen vom Cover). In einer Parallelmontage beobachten wir ein paar Männer in Tarnklamotten, die sich auf Skiern dem Gebiet nähern (und in der Luft in Zeitlupe coole Sprünge hinlegen) - na wenn das nicht unsere Delta Force auf dem Weg zum obligatorischen Einstiegs-Action-Set-Piece ist, dann heiß ich Heinz. Die Delta Force soll also den UN-geführten Geiselaustausch stören, die Geiseln befreien und den General selbst festnehmen? Hallo diplomatische Schwierigkeiten! Allerdings haben sie diesmal sogar recht, denn tatsächlich legen die Serben mit voller Absicht die Geiseln um, sobald sich der General nicht mehr in den Händen der UN befindet - doch natürlich greift die Delta Force ein und erledigt viele der Serben relativ schnell und tatsächlich auch manchmal blutig. Da gibt es dann auch unsere zukünftigen beiden Haupt-Deltas zu sehen, natürlich Skip Lang (diesmal gespielt von Greg McKinney, der im vergangenen Teil noch ein anderes Mitglied der Deltas war, dessen Name mir aber gerade eben entfallen ist) sowie "Mac", gespielt von Joe Lara, Oberbösewicht aus dem ersten Teil. Ja, schönes Rotationsprinzip bei Nu Image, das haben sich die Münchner Bayern bestimmt abgeschaut.

Am schönsten ist mal wieder, dass irgendein unsichtbarer Radioreporter (?) das Geschehen in Form eines voice-overs live kommentiert. Eben jener Mac und natürlich Skip Lang verfolgen die beiden Ober-Baddies in eine Scheune, kommen aber da nicht wirklich weiter, da man sich nur aus Deckung gegenseitig beharkt. Gleichzeitig beschweren sich die Kameraden, dass serbische Verstärkung anrückt (vielleicht 20 Mann. Die Deltas waren auch schonmal besser, siehe Anfang von Teil 2). Nunja, es wird ein bisschen geballert und gestorben an allen Fronten (sprich: ballern tun alle, sterben tun die Serben. Tue niemals tun verwenden.) Skip kann letztendlich Baddie Nr. 1 niederschießen, Baddie Nr. 2 steht dann ohne Munition dar, wird aber von Mac ziemlich psychotisch umgelegt, was Lang gar nicht so nett findet. Die restlichen Geiseln werden eingepackt, und man fliegt mit dem Helikopter gen Freiheit (wir erinnern uns: die Delta Force kann jegliches Vehikel sofort und einwandfrei steuern). Zusammenfassung: Die Deltas haben ihr Ziel erreicht, haben den Plan diesmal nicht komplett in den Sand gesetzt (auch wenn Mac einen unbewaffneten Oberbaddie erschossen hat), und die Actionszene war eigentlich recht packend und dreckig inszeniert. Nur die "Schlumpfmützen" der Deltas stören den "Genuss" etwas. Was spricht die Zeit? Knapp 11 Minuten, wir liegen somit 4 Minuten vor dem üblichen Zeitplan...
Operation Delta Force 4: Deep FaultOperation Delta Force 4: Deep FaultOperation Delta Force 4: Deep Fault
Nun befinden wir uns in Turkmenistan und bekommen endlich unseren nominellen Superbaddie namens Garcia zu Gesicht. Der redet mit einer anderen zwielichtigen Gestalt über Plutonium...da steht uns großes ins Haus. Schnitt und Szenenwechsel, die Jungs von der Delta Force labern oder spielen Squash, respektive labern beim Squash. Lang meckert Mac wegen dem erschossenen Serben an, er habe seine Furcht verloren, und er brauche Furcht (wtf?!). Vickers und Hutch sitzen daneben. Hutch hat die Schnauze von den Filmen .... uhm, von der Delta Force voll und möchte den Job an den Nagel hängen, Vickers beschließt gemeinsam mit ihm aufzuhören. Uh, erste Charakterszene überstanden, und bis auf das Furcht-als-Panzer-Geschwalle von Lang war die nichtmal so schrecklich. Erneut Schnitt, und wir schauen zwei Seismologen bei der Arbeit zu, die anhand von Messungen feststellen, dass es regelmässig zu Erdbeben kommt, was keine natürliche Entwicklung sein kann - here comes the plot. Einer der beiden, Hill (übrigens eine der Geiseln vom Anfang) beschließt das öffentlich zu machen, wird aber von seinem Kollegen gewarnt. Er tut es trotzdem, wird aber durch eine Pistole die als Mikrofon getarnt ist, von einem Attentäter in der ersten Reihe über den Haufen geknallt. Nur eine junge Frau konnte das beobachten.

Endlich bekommen wir auch den Vorgesetzten der Titelhelden zu Gesicht, Admiral Henshaw (dritter Darsteller im vierten Film...). Der blättert in einer Akte namens Project Zeus, und schaut sich ein Foto der jungen Dame von gerade eben an - PLOT! Wir brauchen Action, ergo trainiert die Delta Force mit einem anderen Team, und Mac fällt erneut negativ auf. Einem "erschossenen" Gegner klaut er eine Kippe, lässt ihn daran ziehen und "erschießt" ihn gleich nochmal. Ja, der hat nicht mehr alle Zacken in der Krone. Nein, ich weiß nicht wie er es zur Delta Force geschafft hat. Ok, fangen wir endlich die Haupthandlung an: Henshaw befiehlt der Delta Force, eben jenen Wissenschaftler Garcia aufzuhalten. Denn der hat an Project Zeus gearbeitet (über das aber nix gesagt werden darf, weil geheim und so), und versucht nun an waffenfähiges Plutonium zu kommen, und will sich an den US of A rächen, weil sein Projekt gestoppt wurde. Und Schnitt, und die Deltas befinden sich in schönstem Ski-Touristen Outfit in einem turkmenischen Ski-Gebiet! Wie jetzt, kein "ihr seit die einzige Einheit, die das machen kann, die einzige in Reichweite, die einzige, die wir nicht verloren haben?" Ok, das zum vierten Mal wäre dreist. Jedenfalls fahren die Jungs per Gondel den Berg hinauf, werden dabei aber beobachtet (man achte - ich liebe es - auf den Statisten mit einer BVB-Mütze hinter dem bösen Beobachter. Großartig!)

Und erneut gibts Dialoge! Hui, das nimmt ja langsam überhand. Jedenfalls spricht Henshaw mit der Dame, die das Attentat beobachtet hat. Ergebnis: Sie hat ebenfalls an Zeus mitgearbeitet und kennt Garcia. Und endlich gibts mal wieder Action. Die Jungs von der Delta Force stürmen in Turkmenistan eine Hütte und eröffnen einfach so das Feuer, aber immerhin waren die anderen ja auch bewaffnet. Man schießt, man stirbt (natürlich nur die bösen), Mac schaltet mal wieder ab und treibt sadistische Spielchen mit den Feinden, und schon verschwinden zwei LKW in der Weite des Gebirges (fragt mich bitte nicht, was es mit den LKW auf sich hat). Schon macht sich die Delta Force mit bereitstehenden Ski an die Verfolgung (ja genau). Doch nicht nur die Deltas verfolgen, auch die werden von Baddies in gelben Anzügen auf Snowboards und Schneemobilen verfolgt (woher die kommen? Keinen Plan.). Es gibt das übliche Geballere, wenigstens ist das Skifahrszenario für einen Film dieser Preisklasse unverbraucht. Beste Szene: Die Deltas wedeln den Berg hinunter, werden dabei beschossen, und einer der Jungs - respektive sein Stuntman - legt sich gleich derart auf die Fresse, schafft es aber gerade noch aus dem Bild zu kommen. Herrlich! Nunja, die LKW sind dank dem Feuergefecht verschwunden, die Delta beschlagnahmt einen versifften Mercedes, der da seines Weges kommt. Und die Action geht gleich weiter!

Die Jungs fahren in die nahegelegene Stadt und bewegen sich per Straßenbahn weiter, die mit Vodka saufenden und singenden Soldaten voll ist. Diese wird jedoch per Sprengladung von den bösen Buben zum Entgleisen gebracht, kracht auf die Seite, und rutscht die Straße entlang. Währenddessen beschiesst man sich natürlich gegenseitig, und der ein oder andere ausrangierte Ostblock-PKW darf sein blechernes Leben aushauchen (was deutlich überzeugender wäre, wenn die Autos wenigstens Kennzeichen hätten). Aber man muss sagen, dass diese Actionszene doch sehr gelungen ist, überraschend aufwändig wirkt, und gut gemacht ist. Wäre da nur nicht der offensichtliche Fehler, dass die Straßenbahn nämlich umfällt, liegen bleibt, und sich dann schlitternd in Bewegung setzt. Das hätte man mit besserem Schnitt einfach kaschieren müssen! Ok, die Deltas haben mal wieder für reichlich Aufsehen gesorgt, also klaut man das nächste Auto (hu, die Regierung wird einiges zu erklären haben), und teilt sich mal auf. Dieser Actionteil geht immer noch weiter! Man teilt sich auf, zwei "warten ab" und drei andere wollen einen Zug (auf dem sich wohl die Ladung der LKW befindet) umlenken. Wie ihr sicherlich merkt: das ist zwar actionmässig alles recht ansprechend umgesetzt, aber leider ist das ganze drumherum nicht nachvollziehbar, Roper vergisst hier mal wieder seine eigentlich Geschichte.
Operation Delta Force 4: Deep FaultOperation Delta Force 4: Deep FaultOperation Delta Force 4: Deep Fault
Puh, wir - also ich - müssen langsam mal zu Potte kommen. Zug wird umgelenkt (nachdem der Bahnwärter nach langem Kampf von einem ausgebildeten Delta Forcler nur schwer besiegt werden konnte...Gott sind die Jungs schlecht trainiert), Soldaten umgelegt, aber im fraglichen Container ist...NICHTS! Unsere anderen beiden, Skip und Mac befinden sich derweil in einem anderen (oder dem gleichen, who cares) Dorf, wo der verbleibende Truck auf der Straße steht. Ergo will man ihn klauen, aber leider merken das die Turkmenen und schlagen mit einem Panzer (eben der vom Cover) zurück. Panzer gegen zwei Deltas in Skiklamotten? Das können eigentlich nichtmal die schaffen! Der Panzer wird dann per Molotovcocktail ins Kanonenrohr deaktiviert (ja genau²), bleibt aber funktionsfähig, so dass die zwei Jungs die Verfolgung des LKW per Panzer in Angriff nehmen können (ja genau³. Das Mac natürlich den Panzer steuern kann, möchte ich hier nur kurz am Rande erwähnen). Man feuert also auf den LKW (Hallo? Ist da nicht paar Minuten vorher der Molotovcocktail drin explodiert? Script? Continuity? Mark Roper? Anyone?), trifft, dieser qualmt aber nur leicht, hält aber trotzdem an (wtf? Kein Wunder dass die Russen in Afghanistan verloren haben). Die Ladung des LKW wird aber rechtzeitig von einem Helikopter entfernt, und die Deltas stehen endgültig mit leeren Händen da. Ein wieder mal schrecklich erfolgloser Einsatz! Hui, eine halbe Stunde noch, mal schauen wieviel Seiten das noch werden.

Ok, zurück in US of A: Garcia hat endlich sein Plutonium, Henshaw findet das nicht gut, die Deltas fanden die Einsatzvorbereitungen noch weniger gut, und Henshaw gibt zu, diese Aktion in Turkmenistan auf eigene Faust abgezogen zu haben (wtf? Nein, Sinn macht das nicht. Und nein, relevant ist das im Endeffekt auch nicht.). Nun gut, man einigt sich darauf, Garcia endgültig platt zu machen, dieser hat sich nämlich auf einer Vulkaninsel vor der Küste Oregons einquartiert (wir sehen später, dass ein Staudamm sein HQ ist. Woher er den hat, wie er das geschafft hat den einzunehmen, ob er den selbst gebaut hat - I don't know). Das Mädel von vorhin begleitet als ortskundige Führerin unsere Jungs. Und um jetzt endlich mal ein Ende zu finden: Garcia hat wohl eine Nuklearrakete aufs Erdinnere gerichtet, um sich zu rächen, wahrscheinlich per Erdbeben (was Garcia genau vorhat mit seiner Doomsday Machine, hab ich nicht verstanden, der Film äussert sich dazu aber auch nicht wirklich.). Ergo landen unsere Jungs per Schlauchboot (wie jetzt, keine Hercules-Stock-Footage in dem ganzen Film?), infiltrieren den Staudamm, und seilen sich von einem Laufsteg neben einem der Wissenschaftler ab (oh, abseilen hat in dem Film grad noch gefehlt), welcher ihnen erzählt, wie man den Countdown stoppen kann (wie? Keine ahnung, er nuschelt und malt dabei irgendwas. Aber ich kann euch sagen: man kann die Rakete entschärfen).

Das Begleitmädel ist aber nicht nur ortskundig, sondern auch die Ex-Geliebte von Garcia und versucht ihn zu überreden, seinen Plan aufzugeben. Der zeigt sich aber stur, erschießt den Wissenschaftler von gerade eben, und lässt das Mädel verhaften, welche sich aber erfolgreich befreit und gleichzeitig noch ein paar andere Wissenschaftler mit rettet. Ok, Zusammenfassung: Man bekriegt sich, Vickers opfert sich indem er quasi als Selbstmordattentäter ein MG-Nest aushebt, Joe Lara aka Mac überlegt sage und schreibe knapp 15 Filmminuten welchen Draht er denn am Sprengkörper durchschneidet während er an einem Seil baumelt (!), und die Delta Force bekommt - entschuldigt die Sprache - ordentlich auf die Fresse, wird ziemlich in Stücke geschossen und drei der Jungs hauchen ihr Leben aus, genauso wie natürlich Garcia, der, nachdem er sogar Skip Lang zu Klump geschossen hat, letztendlich von Hutch über den Haufen geknallt wird. Was bleibt? Mac entschärft die Rakete in letzter Sekunde, er und Hutch überleben als einzige Deltas, und mit absolut unpassender Stock Footage (ja richtig, wir hatten bisher noch gar keine) wird die Insel letztendlich eingenommen. Happy End?

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Ja, das war jetzt der vierte Teil der Reihe. Und ich muss fast schon sagen: Operation Delta Force 4: Deep Fault rockt. Also fast.

Fangen wir doch beim wichtigsten an, was natürlich in diesem Fall die Action ist. Und die ist größtenteils tatsächlich gut gelungen. Das Szenario des verschneiten Turkmenistan ist unverbraucht, und da tatsächlich im Ostblock gedreht wurde, konnte Nu Image auch einiges für das Geld machen. Wir bekommen einen echten Panzer (also kein Stock Footage) in einer langen Szene zu sehen, wir bekommen Skistunts (die bis auf den offensichtlichen, aber genial lustigen Patzer ganz gut sind), und natürlich gibts dann noch die erwähnte Straßenbahnszene. Und da muss man sagen, die ist wirklich recht gut gemacht, bestimmt nicht ganz billig und wirkt für einen Film dieser Preisklasse fast schon zu aufwendig. Natürlich stört der Fehler extrem, dass die Bahn umfällt, liegenbleibt, und auf einmal rutscht, aber das ist nur ein kurzer Moment, wobei das eine absolut unverständliche Unaufmerksamkeit ist. Darüberhinaus ist auch noch positiv, dass die ganze Action wesentlich dreckiger, blutiger und auch mehr down to earth anzusehen ist, als in den Vorgängerfilmen. Denn wo die Delta Force bisher immer unbesiegbar war, bekommt sie vor allem im Showdown im Damm ordentlich aufs Maul, so dass man stellenweise - ich mag es fast nicht schreiben - schon mitfiebert. Was den guten Gesamteindruck aber dann noch bisschen schmälert ist die Bewaffnung. Unsere Jungs kämpfen meistens mit Karabinern aus dem 2. Weltkrieg (als Scharfschützengewehr) und mit AKs in verschiedenen Ausführungen (selbst wenn sie den Staudamm auf amerikanischem Gebiet angreifen!). Sehr sehr schade.
Operation Delta Force 4: Deep FaultOperation Delta Force 4: Deep FaultOperation Delta Force 4: Deep Fault
Natürlich mangelt es auch wieder beim Script. Garcia ist irgendwie ein beschissener Bösewicht, da er zu abgehoben für den ansonsten eher bodenständigen Film ist. Ein Superschurke der eine Atomrakete ins Innere der Erde feuern will und in einem eigens gebauten Staudamm (zumindest reagieren unsere Jungs sehr erstaunt) residiert - woher hat der das Geld? Auch das Joe Lara 15 Minuten lang überlegt, welchen Draht er denn durchschnippelt erscheint sehr fragwürdig. Denn die vorher angefertigte Zeichnung des Wissenschaftlers wurde vom Script völlig vergessen. Auch in der Mitte, wenn es die große Actionsszene in Turkmenistan (also von der Skijagd bis zum Panzergefecht) gibt, ist nie so ganz klar, warum da jetzt was passiert, warum welche Wege wohin eingeschlagen werden, und wie das alles in Zusammenhang steht. Wobei ich hier die Schuld weniger beim Drehbuch suchen würde, sondern fast eher den schwarzen Peter zu Regisseur Mark Roper schieben würde, da er schon im dritten Teil bewiesen hat, dass er Handlungsverknüpfungen meistens überhaupt nicht auf die Reihe bringt. Daher wirkt vor allem in der Mitte der Film sehr unverständlich, was aber durch die zugegebenermaßen gelungene Action schnell untergeht. Auch gibt es einige unnötige Plotdetails, die für die Geschichte keinerlei Relevanz haben und eigentlich nur für unnötig Verwirrung sorgen.

Auch der Charakter von Mac wirkt mehr als fragwürdig. Mac ist ein kompletter Psychopath, der eigentlich in jeder seiner Szenen zeigt, dass er derart eine Meise hat. Warum sich da seine Vorgesetzten einen Dreck drum kümmern bleibt mir vollkommen unverständlich.
Wie kann man den Eindruck des Films also zusammenfassen? Delta Force 4 ist deutlich ernster und düsterer als die Vorgänger, hat ein recht straightes Drehbuch mit einem zu überdrehten Bösewicht. Das Drehbuch zerfällt aber leider im Kugelhagel in seine Bestandteile, so dass doch ab und zu mal der rote Faden fehlt, und die Hintergrundgeschichte seltsam ausgeklinkt wirkt. Trotzdem ist der Film sehr unterhaltsam, da die Action überraschend aufwendig wirkt und auch durch eine gewissen Härte überzeugen kann. So mancher technischer Patzer sorgt dann auch noch für Spaß, so dass der Film - erneut fürchte ich mich vor meinen eigenen Worten - schon fast eine Empfehlung für den unbeschwerten Videoabend mit (männlichen) Freunden (und Bier) bekommt.

Skip Lang wird diesmal von Greg McKinney gespielt, der das besser als seine Vorgänger macht, da er der Figur tatsächlich eine gewisse Präsenz verleihen kann. Joe Lara spielt Psycho-Mac und sorgt mit seinem Over-Acting für viel Freude. Er war ja auch schon beim ersten Teil dabei, dort als Bösewicht. Garcia wird von John Laughlin gespielt, der auch schon bei The Rock dabei war. Er bleibt aber etwas blass, was aber nicht zuletzt an der Rolle liegt.

Die DVD ist mal wieder Standard. Gutes Bild, guter Ton, die selben Trailer wie immer. Für den Preis kann man da echt net meckern, das erfüllt seinen Zweck mehr als nötig.

Fazit: Der vierte Teil unserer beliebten Reihe unterhält tatsächlich ziemlich gut. Auch wenn das Drehbuch in Zusammenhang mit der Regie ziemlich planlos und zerfahren wirkt bietet der Film gut gemachte Action, gesunde Härte und überraschende Düsterheit (oder -nis?). Dazu gibts noch ein paar schöne Zeugnisse von Inkompetenz, nach denen man Ausschau halten kann, und die Spaß garantieren.

Things I've learned:
- man kann einen Panzer per Molotov übernehmen, ihn danach auch noch steuern und seine Kanone abfeuern
- Staudämme unbeobachtet auf amerikanischem Gebiet bauen = einfach
- ein Delta Force Team ohne Psychos haben = schwer
- Turkmenische Bahnwärter haben eine imposante Physis und können es im Nahkampf mit Deltas aufnehmen

Things to look out for:
- die Mode! Ein "Models Suck" Shirt und natürlich die geniale Borussia Dortmund Mütze
- der Stuntskifahrer, der sich fast aufs Maul legt
- Günstiges Filmemachen: der UN-Heli und der der das Plutonium holt sind gleich
- das geschickt inszenierte Erdbeben = Kamerawackeln
- die äusserst putzige Computergrafik von Garcias Doomsday Device

Die restlichen Teile der Reihe (aka Actionfilme des Grauens):
Operation Delta Force
Operation Delta Force 2: Mayday
Operation Delta Force 3: Clear Target
Operation Delta Force 5: Random Fire

Eine Rezension von David Kugler
(04. April 2008)
    Operation Delta Force 4: Deep Fault bei ebay.de ersteigern


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Daten zum Film
Operation Delta Force 4: Deep Fault USA 1999
(Operation Delta Force 4: Deep Fault)
Regie Mark Roper Drehbuch Danny Lerner, David Sparling
Produktion Nu Image Kamera Adolfo Bartoli
Darsteller Greg Collins, Joe Lara, Justin Williams, Johnny Messner, Gary Hudson, Hayley DuMond, John Laughlin, Burnell Tucker
Länge 92:20 FSK
Filmmusik Serge Colbert
Kommentare zu dieser Kritik
Damocles TEAM sagte am 04.04.2008 um 22:19 Uhr

Um die Textwüsten etwas zu entschärfen habe ich sämtliche Kritiken der Reihe inzwischen mit Screenshots ausgestattet. Diese beziehen sich jedoch weniger auf die "ansprechende" Fotografie des Geschehens, sondern zeigen teilweise ein paar der herrlichen Spaßfaktoren dieser Reihe.

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